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  Ausgabe 17/2024
Donnerstag, der 25.04.2024
     

 / Allgemein

Mitarbeit beim DJT

von

Der Deutsche Juristentag e.V. (DJT) ist ein gemeinnütziger Verein, der Mitglieder aus allen juristischen Berufsgruppen umfasst und dessen Ziel es ist, die deutsche Rechtsordnung fortzuentwickeln.

Alle zwei Jahre wird deshalb immer in einer anderen deutschen Stadt ein großer rechtspolitischer Kongress veranstaltet. Vor Ort werden dann in den einzelnen Fachabteilungen jeweils aktuelle Themen diskutiert. Als Ergebnis der Diskussionen werden letztlich dann Beschlüsse gefasst, die in der Vergangenheit bereits vielfach Einfluss auf die Gesetzgebung hatten.

Und warum sollte mich das interessieren?

In diesem Jahr findet der Deutsche Juristentag – bereits der 70. DJT – vom 16.-19. September 2014 in Hannover statt. Das ist zwar eigentlich noch eine ganze Weile hin, allerdings werden bereits jetzt interessierte Nachwuchsjuristen gesucht, die Lust haben, Teil dieser Jubiläumsveranstaltung zu sein und im September in Hannover mitzuarbeiten. Auf der Seite des DJT http://www.djt.de/70-deutscher-juristentag/anmeldung-und-mitarbeit/ gibt es ein pdf-Formular, das Jura-Studenten und Referendare ausfüllen können um in Hannover dabei zu sein.
Es erwartet euch eine spannende Woche, vielfältige Aufgaben, freier Eintritt und pro Arbeitsstunde zusätzlich eine kleine Vergütung. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, neue Kollegen und Juristen aus ganz verschiedenen Branchen kennenzulernen, Rechtsentwicklung mitzuerleben, zu sehen, was aktuell gerade so die einzelnen Fachgruppen beschäftigt, hinter die Kulissen zu schauen, aber auch an den Messeständen neue Produkte des Jura-Himmels vorgestellt zu bekommen und natürlich nette Gimmicks abzustauben… ansonsten läd es ein, Hannover (näher) kennenzulernen, z.B. durch Teilnahme am Rahmenprogramm oder durch das Wahrnehmen der verschiedenen Einladungen zu Empfängen, wie z.B. des Bürgermeisters, politischer Parteien oder anderer Vereine und Vereinigungen in der Stadt… also, wie wärs? Einfach mal eine Woche von den Büchern und Skripten auf dem Schreibtisch aufblicken und in eine andere Welt eintauchen, die zwar nicht alltägliche Praxis, aber eben doch irgendwie auch juristische Praxis ist und einem zeigt, was die Welt später vielleicht mal so zu bieten hat! 😉

Urlaub vs. Dienstbefreiung

Ihr hättet zwar Lust, aber habt nicht mehr genug Urlaub, bzw. wollte dafür keinen nehmen?! Kein Problem – für die Teilnahme und Mitarbeit beim DJT wird euch auf Antrag vom Präsidenten eures Landgerichts Dienstbefreiung gewährt. Das kann formlos beantragt werden, ebenso wie bei der AG-Fahrt.

Die Jobs

Mitarbeiter werden für verschiedene Bereiche gesucht, z.B. am Tagungsschalter, für das Rahmenprogramm, redaktionelle Mitarbeit im Schreibdienst oder Druckzentrum, für Tonaufnahmen oder direkt bei der Betreuung der einzelnen Fachbereiche. Ansonsten gibt es noch Stimmzähler und die Einlasskontrolle.

Rückblick 69. DJT in München (2012)

Kurz vor Beginn meines Referendariats war ich zufällig im Internet auf die Aufrufe zur Mitarbeit aufmerksam geworden und da ich im September Zeit hatte, füllte ich kurzerhand das pdf Formular aus. Schon wenig später wurde mir mitgeteilt, dass sie mich gerne im Team der Mitarbeiter begrüßen. Da ich nicht aus der Münchener Gegend war, wurden mir die Kontaktdaten einer Münchener Referendarin übermittelt, die sich bereit erklärt hatte, für die Zeit des Juristentages einer Mitarbeiterin in ihrer Wohnung einen Schlafplatz bereit zu stellen. Tagsüber waren wir dann täglich im Messe- und Kongresszentrum, wo wir mit einem rund-um-sorglos-Paket verwöhnt wurden – es gab Vollverpflegung, also direkt nach dem Eintreffen zum Frühstück bei Bedarf Kaffee und Brötchen, Mittags warmes Essen und ansonsten jederzeit im Mitarbeiterraum belegte Brötchen, Obst und Getränke zum freien Bedienen. Abgesehen von der An- und Abreise nach München (die einem nicht erstattet wurde), fielen also keine Kosten an, denn bei Bedarf wurde eine kostenlose Unterkunft bei Mitarbeitern vor Ort organisiert und vermittelt, und die Nutzung der Verkehrsmittel war im Eintrittsticket, das jeder Mitarbeiter bekam, enthalten. Zum dem gegenüberstehenden Nutzen (aus meiner Sicht) habe ich mich ja oben bereits etwas ausgelassen… 😉

Einlasskontrolle

Ich gehörte in München zum Team der Einlasskontrolle. Jeden Morgen machten wir eine kurze Tagesbesprechung, bei der uns mitgeteilt wurde, welche Fachabteilungen sich wann in welchen Räumen treffen würden und es wurde festgelegt, wie viele Leute vor welchen Räumen Einlasskontrolle machen sollten und wer genau wann welche Schicht übernimmt. Die Tagungsteilnehmer hatten verschiedene Pässe, die sich durch unterschiedliche Farben auszeichneten und davon abhängig waren, ob es sich um Mitglieder des DJT-Vereins handelte, Dauer- oder Tagesbesucher, Pressevertreter, Referenten… unsere Aufgabe war es dann, die Ausweise zu kontrollieren und aufzupassen, dass auch wirklich nur die Berechtigten in die jeweiligen Veranstaltungen gelangten. Logischerweise ist es während des Beginn-Zeitraums der jeweiligen Veranstaltung ziemlich stressig, danach dann aber meistens ruhiger, sodass auch immer die Gelegenheit war, selbst mit in die Veranstaltung zu gehen und (zeitweise) zuzuhören. Ansonsten gehörte es aber natürlich auch zur Aufgabe, den Teilnehmern bei Orientierungsproblemen Auskunft zu erteilen, welche Veranstaltung/Unterlagen/etc wo zu finden waren. Wir versuchten die Räume immer so zu verteilen, dass es mit den eigenen Interessen einigermaßen harmonierte und jeder auch die Gelegenheit hatte, bei Diskussionen zuzuhören, die fachlich für einen selbst nicht total uninteressant waren. 😉 Nach Ende der offiziellen Tagesdiskussionen konnte dann am Rahmenprogramm teilgenommen werden. Meistens gingen wir aber als komplettes Team (die Einlasskontrolle waren so rund 10 Leute) gemeinsam zu verschiedenen Empfängen, wo uns Gaumenfreuden der traditionellen Küche und edle Tropfen der Region näher gebracht wurden und alle sich in ungezwungener, lockerer Atmosphäre unterhalten, näher kennenlernen und viel lachen konnten. 😉 Dadurch, dass wir die Woche eigentlich (abgesehen von ein paar Stunden Schlaf) durchgängig alle gemeinsam verbrachten und wir uns wirklich gut verstanden, war es  ziemlich schade, dass kaum dass es begonnen hatte, schon der Abschlussabend der Mitarbeiter auf dem Programm stand … mir hat es echt totalen Spaß gemacht, ich habe super viele neue Leute aus ganz Deutschland kennengelernt, gute Kontaktadressen für Stationsbewerbungen bekommen und zu einigen dort kennengelernten Studien- und Referendarskollegen auch jetzt nach zwei Jahren noch guten Kontakt!

…. und deshalb habe ich mich gerade mit dem Formular für die nächste Veranstaltung in Hannover auch wieder angemeldet – vielleicht hat ja auch von euch jemand Lust und wir lernen uns dort kennen! 🙂

Der Artikel wurde am 26. Mai 2014 von veröffentlicht. Melli war Referendarin in Hessen.