…sollte sich auch rechtzeitig Gedanken um die Organisation machen, da es hier doch einiges und vor allem wichtiges zu beachten gibt.
Mit diesem Beitrag wollte ich einmal mitteilen, was mir bisher beim Erstellen einer Check-Liste für meine nächste Station im Ausland auffiel, also woran man denken könnte/sollte oder was es sonst zu beachten gilt.
Zuweisung
Zunächst ist natürlich die Zuweisung eures OLG wichtig. Erst wenn man die in der Tasche hat und daher auch wirklich zu 100% weiß, dass alles in Ordnung geht, sollte man sich m.E. um eine konkretere Planung kümmern. Ich jedenfalls würde ungern schon einen Flug buchen wollen bevor ich nicht weiß, ob das OLG die Station auch so genehmigt. Sollte die Zuweisung auf sich warten lassen, hilft oft auch ein netter Anruf bei eurem Bearbeiter.
Urlaub
Gerade wenn man ins Ausland geht, wird wohl so ziemlich jeder auch etwas Urlaub einreichen wollen um zwischendurch oder am Ende nochmal etwas reisen zu können um möglichst viel an Erfahrungen und Eindrücken von Land und Leuten mitnehmen zu können. Wenn der Urlaub gedanklich eh schon verplant ist, macht es Sinn, dies auch direkt mit eurem zukünftigen Ausbilder abzuklären und sich das Urlaubsformular unterschrieben vom Ausbilder per E-Mail zuschicken zu lassen, damit ihr es dem OLG weiterleiten könnt. Als Devise gilt: Was geregelt ist, um das muss man sich dann später keine Gedanken mehr machen. 🙂
Visum
Je nach Zielland benötigt ihr unter Umständen ein Visum. Hier sollte euch euer Ausbilder aber entsprechend weiterhelfen können.
Impfungen + Auslandskrankenversicherung
Je nachdem in welches Land es geht, sollte man sich rechtzeitig über notwendige Impfungen informieren (gerade da einige Impfungen auch mehrfach oder in bestimmten Abständen erfolgen müssen). Über notwendigen Impfungen informiert euch z.B. das Auswärtige Amt auf der jeweiligen Seite eures Ziellandes. Solltet ihr Impfungen benötigen, lohnt sich zunächst ein Anruf bei der eigenen Krankenkasse. Viele erstatten die Kosten für Impfungen nämlich zu einem Großteil oder sogar vollständig. Meine Krankenkasse übernimmt die Kosten zu 100%. Einige Krankenkassen verlangen jedoch, dass man zu einer bestimmten Stelle/Arzt zum Impfen geht um die Kosten erstattet zu bekommen. Dies ist bei mir nicht der Fall, ich muss im Anschluss lediglich die Rechnungen einreichen und bekomme die Kosten erstattet. Aber wie gesagt: bei eurer Krankenkasse nachfragen ist hier sehr sinnvoll. Für eure Station im Ausland solltet ihr weiterhin auch an eine Auslandskrankenversicherung denken.
Finanzen
Etwas ausländisches Geld sollte man natürlich auch mitnehmen (hier aber die Einreisebestimmungen beachten, in einige Länder darf nämlich nur ein umgerechnet recht geringer Betrag an Bargeld eingeführt werden). Auch Traveler-Cheques können eine Alternative sein. Gerade wenn es in etwas „exotischere“ Gebiete geht (also nicht gerade amerikanische Dollar o.ä. die in ausreichender Menge bei der Bank direkt oder sonst innerhalb weniger Tage vor Ort sein sollten), empfiehlt es sich, sich lieber eher etwas zu früh als zu spät um das ausländische Geld zu kümmern. Unter Umständen kann es nämlich 1-2 Wochen dauern, bis die Bank das Geld auch vor Ort hat und man es abholen kann. Allzu viel Geld sollte man aber meistens gar nicht wechseln, da die Wechselkurse im Ausland – nicht immer, aber doch sehr häufig – besser sind. Von daher würde ich empfehlen, wirklich nur ein gewisses Startgeld mitzunehmen, mit dem man erstmal ein wenig über die Runden kommt.
Wo wir bei dem Thema Geld sind: Eine Kreditkarte erweist sich als hilfreicher Begleiter. Wer noch keine Kreditkarte hat oder wer zwar eine besitzt, aber über die Konditionen im Unklaren ist, sollte einmal nachlesen/anfragen, ob und wenn ja, in welcher Höhe, eine Auslandseinsatzgebühr anfällt. Es gibt Kreditinstitute, die ermöglichen eine bestimmte Anzahl an Bargeldabhebungen mit der Kreditkarte im Ausland ohne Erhebung zusätzlicher Gebühren, andere verlangen für jede Abhebung Gebühren, wiederrum andere Institute überhaupt keine. Hier lohnt sich ein Vergleich (gerade da es mittlerweile auch genug Anbieter gibt, die keine Jahresgebühr für Kreditkarten erheben und man diese häufig umsonst bekommt). Je exotischer der Ort wird, desto ratsamer erscheint es auch, einmal bei der Bank anzufragen, ob die Kreditkarte dort auch wirklich akzeptiert wird. Einem Bekannten der in Südamerika war ist es passiert, dass seine Kreditkarte plötzlich nicht funktionierte. Hintergrund war, dass seine Bank die Gegend als zu unsicher eingestuft hat und daher keine Auszahlungen gestattete…da saß er nun also…eine funktionierende Kreditkarte, die aber dann doch nicht funktionierte. :-/
Und weil es beim Finanziellen nicht nur um das Geld ausgeben, sondern auch um Geld bekommen gehen soll, hier noch einige weitere Informationen:
Das Referendariatsgehalt wird euch natürlich für die Dauer eurer Auslandsstation ganz regulär weiter gezahlt. Solltet ihr hier vor Ort eine Wohnung haben, so könnt ihr für eure Unterkunft im Ausland Trennungsgeld beantragen. Weiterhin wird euch u.U. Tagegeld gewährt. Die Höhe ist jedoch je nach Land sehr unterschiedlich. Wer sich genauer informieren möchte, findet über diverse Suchmaschinen unter dem Stichwort „Kaufkraftausgleich“ schnell eine Tabelle in denen die Prozentzahlen des gewährten Tagesgeldes für sein Land aufgelistet sind und ständig aktualisiert werden. Nähere Informationen und die Vordrucke hierfür solltet ihr von eurem zuständigen OLG erhalten.
Unterkunft + Flug
Ansonsten sind die typischen Dinge zu planen, die man halt für eine Auslandsreise plant, also insbesondere: Den Flug buchen (auf Gepäckbestimmungen (wie viele Koffer/wie viele kg sind maximal erlaubt) achten!) und eine Unterkunft suchen. Sollte euer Ausbilder schon öfter Referendare ausgebildet haben, kann er euch hier sicher behilflich sein und Tipps geben, wo Referendare zuvor gewohnt haben. Eventuell ist sogar aktuell ein Referendar zur Ausbildung bei ihm und ihr kriegt die Infos aus erster Hand. Manchmal sind bei eurer Ankunft weitere Praktikanten oder Referendare vor Ort mit denen man ggf. schon Kontakt aufnehmen kann (wenn euer Ausbilder den Kontakt vermittelt oder von Kanzleien/Unternehmen in der Umgebung weiß, die regelmäßig Referendare beschäftigen). So kennt man vielleicht sogar schon vor der Abreise jemanden, der auch zeitgleich seine Station dort verbringen wird. Was die Wohnungssuche angeht: Im Internet gibt es ansonsten genug Seiten über die Unterkünfte angeboten werden, so dass sich hierrüber sicherlich etwas finden lässt. Wer schon früher als zum Monatsbeginn einreist, sollte sich – sofern man nicht schon ein paar Tage eher in die Wohnung kann – darum kümmern für die ersten paar Tage eine Unterkunft (z.B. Hostel, Hotel, Jugendherberge) zu haben. Gerade wer seine Station in der „Urlaubszeit“ des jeweiligen Landes beginnt, sollte sich hier frühzeitig etwas buchen, da die günstigeren Unterkünfte in beliebten/größeren Städten oft sehr schnell von Touristen ausgebucht sind.
Reisepass
Sofern für euer Zielland notwendig, dürft ihr nicht vergessen einen Reisepass zu beantragen (dies kann schonmal 4-8 Wochen dauern, daher frühzeitig beantragen). Falls ihr bereits einen besitzt, lohnt sich ein kurzer Blick, wie lange er überhaupt noch gültig ist. Die meisten Länder verlangen nämlich, dass der Reisepass noch mind.6 Monate nach Ausreise gültig sein muss.
Sprache/Kultur
Da die Vorfreude bei den meisten wohl eh groß genug ist, erübrigt sich eigentlich der Hinweis sich durch Informationen aus dem Internet/Reiseführer o.ä. auch über Eigenheiten/Besonderheiten von Land und Leuten zu informieren.
Das war es soweit erst einmal an Informationen über Dinge, die mir bei der Planung meiner Auslandsstation aufgefallen sind. Ich hoffe ich habe nichts wichtiges vergessen und konnte dem ein oder anderen noch ein paar Denkanstöße geben. 🙂
Grüße
Emily*