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  Ausgabe 17/2025
Freitag, der 25.04.2025
     

 / Niedersachsen / Zivilrechtsstation

Like ice in the sunshine…

von

…I’m melting away, on this sunny day. *sing* 😀 Gut gekühlt sitze ich in meinem “Bunker” und wollte euch mal wieder auf den neusten Stand der Dinge bringen. Was ist in den letzten 2 Wochen passiert?

Im Referendariat was die Zivilstation angeht eigentlich nicht so viel. Ich hatte vor kurzem auch eine Urlaubswoche, so dass ich erstmal einige Tage nicht zum Gericht musste und auch keine Arbeit in Form von Akten zu Hause liegen hatte. Die Urlaubszeit wollte ich eigentlich nutzen und die AG etwas nacharbeiten (so viel also zum „Urlaub“ :-D). Das gute Wetter, die Feiertage und der Nebenjob kamen mir allerdings dazwischen, so dass ich de facto nicht wirklich viel für die AG nachgearbeitet habe.

Weitergebildet habe ich mich somit zwar nicht anhand von Büchern, aber immerhin mal etwas nach links und rechts geguckt, wie es auf dem Arbeitgebermarkt derzeit eigentlich aussieht: Letzte Woche Dienstag war ich nämlich auf der Juracon-Messe in Frankfurt. Mein AG-Leiter hatte in der AG auch Eintrittskarten verteilt (der Eintritt kostete sonst 10,- Euro). Wenn man sich über die Veranstaltungsseite ein Profil erstellte und dieses freischaltete, wurde vor Ort jedoch auch eine Eintrittskarte hinterlegt und man sparte sich so auch das Eintrittsgeld. Die Eintrittskarte von der AG brauchte ich somit nicht zwingend um keinen Eintritt zahlen zu müssen. Hingefahren bin ich mit einem Busshuttle, der auch umsonst war. Da sowohl die Fahrt nach Frankfurt und zurück und der Eintritt mich nichts gekostet hat habe ich nicht lange überlegt und gedacht „das kann man sich ja mal angucken!“. Auf der Messe hatte ich spontan einige kleinere Gespräche mit Kanzleien hier und da, Geschenke gab es auch und einen Vortrag mit Tipps zum 2. Examen habe ich mir angehört.  Neben Großkanzleien waren auch einige Unternehmen vor Ort oder ausländische Universitäten mit Infos zum LL.M. An sich war es ein ganz interessanter Tag. Man konnte mal so im Groben abschätzen wo man eigentlich auf dem Bewerbermarkt momentan steht und ob/was für Möglichkeiten es gegebenenfalls für die Anwalts-/Wahlstation im Referendariat gibt sofern man Interesse hat, diese bei einer Großkanzlei zu absolvieren. Der Tag war somit wirklich interessant, aber ich war am Ende auch total kaputt und froh, als ich abends im Bett lag. 😀

Die weiteren Stationen im Referendariat

News gibt es bei mir was die weiteren Stationen im Referendariat angeht:

Staatsanwaltschaft

Die Zuweisung zur Staatsanwaltschaft ist schon eingetrudelt. Einige warten zwar noch, aber einige  (darunter diesmal ich als mit eine der ersten…kommt ja auch nicht oft vor ;-)) haben schon einen Brief, mit der Mitteilung an welche Staatsanwaltschaft sie zugeteilt wurden, bekommen. Find ich recht früh und war auch sehr überrascht, denn ich hab eigentlich erst ab Mitte Juni mit dieser Mitteilung gerechnet, denn die nächste Station beginnt ja eh „erst“ im August und wir haben noch Mai. Aber gut, ich will mich ja nicht beschweren dass ich schon so früh Bescheid weiß wie und wo es weitergeht. Ich wurde übrigens der Staatsanwaltschaft zugeteilt, in dessen Landgerichts-Bezirk ich auch gerade die Zivilgerichtsstation absolviere und das freut mich natürlich sehr.  In dem Schreiben stand auch drin, dass man bis 20.7 angeben soll bei welcher Behörde man die Verwaltungsstation ableisten möchte (sucht man sich keine Behörde, wird man automatisch zugeteilt) und bis zum 20.9 mitteilen soll, bei welcher Anwaltskanzlei man die Anwaltsstation absolvieren wird. Vordrucke dafür lagen jeweils bei.

Anwaltsstation

Letztens erhielt ich einen Anruf und hatte dann 3 Tage später (natürlich genau in meiner Urlaubswoche 😀 ) ein Vorstellungsgespräch bei der Kanzlei, bei der ich mich für die Anwaltsstation beworben habe. Das Vorstellungsgespräch dauerte eine knappe halbe Stunde und es war eine recht lockere Unterhaltung, man könnte es als „gegenseitiges Beschnuppern“ beschreiben. 😀 Ich fand, dass es insgesamt auch sehr gut lief, also mir waren sie jedenfalls sympathisch und wenn mich meine Menschenkenntnis nicht total trügt, müsste das auch auf Gegenseitigkeit beruht haben. 😉 Das Vorstellungsgespräch lief so ab, dass ich mich zunächst kurz vorstellte und mir einige Fragen zu meinem Lebenslauf gestellt wurden.  Die Kanzlei selbst hat dann etwas zu ihren Gebieten und ihrer Arbeitsweise erzählt und wie sie sich den Ablauf der Anwaltsstation vorstellen. Fragen konnte ich auch noch stellen, aber meine Fragen die ich mir vorab überlegt hatte waren bis dahin schon fast alle beantwortet, so dass nicht mehr wirklich viel übrig blieb. Nun bin ich aber natürlich auf die Rückmeldung gespannt, die diese Woche noch kommen soll. Ich war jedenfalls positiv angetan und würde die Anwaltsstation dort gerne absolvieren…aber mal gucken, ob sie es auch von mir waren. 😉

Vom Urlaub zurück in den Ref-Alltag

Nach meinem Urlaub ging es dann auch wieder direkt von 0 auf 100 zurück in den Ref-Alltag. Ich habe mit meinem Richter mein vor dem Urlaub verfasstes Urteil besprochen und er zeigte sich auch recht zufrieden. Klar, Verbesserungsmöglichkeiten gibt es immer, aber im Großen und Ganzen war es schon recht gut und einige Teile hat er auch direkt für sein Urteil übernommen und mir das auch so gesagt, was mich natürlich sehr freut, da es ja doch eine tolle Bestätigung ist und mir zeigt, dass meine Ausarbeitung auch „praxistauglich“ ist. 😉 Einen Aktenvortrag habe ich dann auch vor meinem Richter gehalten. Das Ganze lief so ab, dass er mir eine – mir unbekannte – Akte gab, ich mich für eine Stunde in ein Nebenzimmer gesetzt habe und dort den Vortrag vorbereitet habe. Zeitlich war es gerade so in Ordnung, die Anwälte hätten sich etwas knapper fassen können, denn es war doch recht viel zu lesen von den Schriftsätzen her *g*. Der Vortrag selbst lief ganz gut, ich muss nur zusehen, dass ich etwas mehr Blickkontakt zu den Zuhörern halte und langsamer spreche, aber das lässt sich ja alles noch üben. Materiell-rechtlich war die Akte jedenfalls vollkommen in Ordnung und bereitete mir insoweit keine Probleme.  Eine neue Akte gab es auch wieder mit nach Hause zu der ich ein Votum schreiben soll und es stehen auch wieder Verhandlungen an. Wie gesagt: Der Ref-Alltag ist nach dem Urlaub ohne Verschnaufpause wieder präsent…aber der nächste Urlaub steht ja bald wieder an 😉 Nein, ganz so schlimm ist es nicht, aber gerade wenn das Wetter so super ist, kann man sich besseres vorstellen als im Zimmer zu sitzen und Urteile/Voten zu schreiben oder seinen Nachmittag bei der AG oder bei Verhandlungen zu verbringen…aber gut, wat mutt, dat mutt! Das Leben ist ja kein Ponyhof…und selbst wenn es ein Ponyhof wäre: der Stall muss ja ab und an auch mal ausgemistet werden. 😉

Emily*

Der Artikel wurde am 30. Mai 2012 von veröffentlicht. Emily war Referendarin in Niedersachsen. Sie macht zur Zeit einen LL.M. in Südafrika und berichtet hierüber in den RefNews.