Am Landgericht Ulm fand kürzlich eine Arbeitsgemeinschaft der besonderen Art statt: Den Referendaren wurde auf dem Verkehrsübungsplatz von Experten am echten Beispiel gezeigt, welche Schlüsse man aus Unfallspuren ziehen kann. Hierzu fuhr zunächst ein Vertreter der DEKRA mit einem ausrangierten Pkw mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h auf ein stehendes Fahrzeug auf. Anschließend wurde die sog. Kollisionsanalyse durchgeführt mit Hilfe der genauen Analyse von Bremsspuren, Lage der Glassplitter und weiteren Spuren. Experten vermittelten Praxiswissen, welches man sonst nur aus Gutachten kennt.
Im Referendariat gibt es bekanntlich viele Möglichkeiten, in der Praxis zu lernen, der Besuch eines Verkehrsübungsplatzes ist mir jedoch neu. Aber auf jeden Fall kann man sagen, dass da jemand am Landgericht Ulm eine richtig gute Idee hatte, vielleicht hält dies bald neben der Polizeifahrt und dem Trinktest auch Einzug bei anderen Gerichten. In der Strafrechtsstation gibt es ja bereits viele Möglichkeiten, an Praxisveranstaltungen teilzunehmen. Da hat die Zivilstation schon noch einigen Nachholbedarf…