Auch für das zweite Examen ist die Meinung weit verbreitet, dass dieses in den Südländern wie Bayern und Baden-Württemberg sowie einigen Ost-Ländern am schwierigsten sei, während in den norddeutschen Ländern nur wenige Kandidaten durchfallen und überdurchschnittlich gut abschneiden. Tendenziell mag da zwar was Wahres dran sein. Schaut man sich jedoch die Statistiken zum zweiten Examen in Baden-Württemberg für das Jahr 2009 an, ist man bei den Zahlen doch etwas überrascht.
So sind im letzten Jahr nach Angaben des LJPA nur 6,95 % der Referendare durchgefallen. Im Vorjahr waren es in Baden-Württemberg noch 12,65 %. Mit diesen neuen Zahlen schneidet Baden-Württemberg – zumindest was die Durchfaller angeht – erstaunlicherweise noch besser ab als Hamburg, das Bundesland mit der geringsten Durchfallquote aller Länder im Jahre 2008!
Und auch die Anzahl an Prädikatsexamina stieg in Baden-Württemberg 2009 an. Immerhin 17,97 % der Kandidaten erreichten ein VB oder besser. Auch dies ist der beste Wert seit 5 Jahren! Diese aktuellen Zahlen relativieren zumindest den weit verbreiteten Eindruck vieler Referendare, dass es schwieriger sei, im Süden Deutschlands das Examen zu bestehen und eine gute Note zu erreichen.