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Das Blog zum Rechtsreferendariat

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  Ausgabe 39/2025
Montag, der 22.09.2025
     

Juristen dominieren mal wieder im neuen Bundestag
von

Wie auch schon in den vorangegangenen Wahlperioden bietet sich ein einheitliches Bild: Die große Mehrheit der Abgeordnenten ist Jurist, in der letzten Legislaturperiode war sogar ein Rechtsreferendar dabei. Wirtschaftspolitiker sterben langsam aus, das zeichnete sich schon in der 16. Wahlperiode ab. Und schon ist die Rede von Kompetenzverlust des Bundestages…wir werden sehen.

Auf den Seiten des Bundestages findet sich ein pdf-Dokument (spannend wird es ab Seite 7) womit man sich ein sehr genaues Bild über die Verteilung der Berufsgruppen machen kann, was teilweise höchst interessant ist. Leider wird nur der Zeitraum bis zur 16. Legislaturperiode betrachtet, aber das wird sicher bald ein Praktikant aktualisieren 🙂

Nun aber zu meinem Ranking der unerwartetsten Abgeordnentenberufe:

Auf Platz 1: Hochofenwerker (1x in der 16.WP), dicht gefolgt von Platz 2: Lokomotivführer und -heizer und auf Platz 3: Friseur

Ich bin bereits jetzt höchst gespannt auf die Statistik des neu gewählten Bundestages!

Nach der Prüfung ist vor der Prüfung…
von

Nein, ich glaube nicht, dass ich nochmals ins Schriftliche muss! 🙂 Auch wenn man natürlich nie genau einschätzen kann, was letztlich raus kommt und ob man bestanden hat, bin ich alles in allem ganz zufrieden mit den Klausuren. Wenn ich dann doch durchfalle und nicht zur Mündlichen geladen werde, stellt sich für mich das ganz große Problem, dass ich nicht weiß, wie ich mich für den nächsten Versuch besser vorbereiten sollte.

Nach den Klausuren war natürlich erst einmal Feiern angesagt. Und wie so oft, wenn der Stress abfällt, habe ich mir anschließend eine (kleine) Erkältung eingefangen und auskuriert. Urlaub gab es dann auch noch für 2 Wochen. Aber wie so viele Juristen habe ich nach gut zwei Wochen Abschalten schon ein schlechtes Gewissen bekommen und bin gestern wieder mit dem Lernen angefangen.

Zwar zeigt die Erfahrung aus dem ersten Examen, dass man sich auf eine mündliche Prüfung eh nicht wirklich vorbereiten kann. Es kommt halt viel auf die Prüfer und die Tagesform an, so dass die eigentliche Vorbereitung erst nach Erhalt der Prüfer-Protokolle beginnt. Aber zum einen möchte ich nicht aus dem Lernrhythmus kommen und zum anderen kann man sich ja wenigstens auf den Aktenvortrag schon jetzt vorbereiten. Ich habe mich jedenfalls mit einem Freund zusammengeschlossen. Wir wollen uns dann zunächst zwei Mal die Woche treffen und Aktenvorträge üben bzw. vor dem anderen halten. Ob wir die Frequenz dann zum Mündlichen hin noch steigern werden, müssen wir mal sehen.

In jedem Fall gilt, dass nach der Prüfung vor der Prüfung ist! Da hat man noch nicht mal Gewissheit, ob und wie das Schriftliche geklappt hat, und bereitet sich schon auf die Mündliche vor. Aber auf jeden Fall werde ich es in den nächsten Wochen bis zur Bekanntgabe der Klausurergebnisse eher locker angehen lassen und sicherlich wieder öfter dazu kommen, Artikel im RefBlog zu schreiben.

Mehr Geld für Referendare aus Schleswig-Holstein!

Bei der Überarbeitung unserer Infoseiten zum Referendariat haben wir festgestellt, dass zumindest die Referendare aus Schleswig-Holstein sich seit August über mehr Geld freuen dürfen. Dort stieg die Unterhaltsbeihilfe von zuletzt 911,57 Euro auf nun 971,57 Euro.

In den anderen Bundesländern gab es seit der letzten Auktualisierung keine Erhöhung der Unterlatsbeihilfe. Eine Übersicht über die Höhe der Referendarsgehälter in den Ländern findest Du hier (Stand: September 2009).

von Dr. Gerhards, Pragal, Reineke
Sie möchten Ihre Station nutzen, um wirklich examensrelevante Praxiserfahrung zu sammeln – mit eigenen Terminen, greifbaren Ergebnissen und engem Feedback? Dann willkommen bei Dr. Gerhards, Pragal, Reineke in Düsseldorf.
Blog über die Verwaltungsstation in Hong Kong

Das Referendariat bietet sich dazu an, eine gewisse Zeit im Ausland zu verbringen. Möglich ist dies aber nicht nur in der Wahlstation. In den meisten Bundesländern ist ein solcher Auslandsaufenthalt auch in der Verwaltungsstation zulässig. So haben beispielsweise zwei meiner AG-Kollegen ihre Verwaltungsstation bei der Deutschen Botschaft im Jemen bzw. in der Türkei verbracht.

Flagge von Hong Kong

Im Netz schreibt zurzeit eine Referendarin aus Köln ein Blog über die Verwaltungsstation in Hong Kong. Sabine hat zunächst mit ihrer Schwester eine Rundreise durch Asien gemacht und ist nun bei der Außenhandelskammer in Hong Kong als Referendarin. Wer sich fragt, mit was man sich bei der AHK beschäftigt, hier die Antwort:

Hauptsächlich habe ich drei Aufgaben:

1. Zwischen deutschen und hongkonger Unternehmen zu vermitteln, wenn einer z.B. nicht zahlen will, die Ware aber schon geliefert wurde

2. wenn die Vermittlung nicht klappt, ein Inkassounternehmen zu beauftragen und

3. fuer Unternehmen, die Geschaeftsbeziehungen mit hongkonger Unternehmen eingehen oder sich an einem hongkonger Unternehmen beteiligen wollen, einen sog. Unternehmensreport zu erstellen, damit man die Kreditwuerdigkeit u.ae. besser beurteilen kann.

Ausserdem bekomme ich noch andere kleinere juristischen Anfragen, letzte Woche z.B. die Frage, wie Gesellschafter und Geschaeftsfuher von verschiedenen Gesellschaftsformen haften.

Neben langen und sehr interessanten Berichten gibt es viele eindrucksvolle Bilder aus Shanghai, Peking, von den Philippinen und aus Hong Kong. Allein diese Fotos sind Grund genug, sich das Tagebuch von Sabine anzuschauen! In jedem Fall haben wir das Blog in die Linkliste unter „Verwaltungs- & Wahlstations-Blogs“ aufgenommen.

Durchfallquote in Thüringen fast verdoppelt!

Laut dem Jahresbericht des Thüringer Justizprüfungsamtes hat sich die Durchfallquote im Jahr 2008 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Sie stieg von 12,25 % auf nunmehr 23,62 % an! Auch wenn noch nicht alle JPA´s der Länder die Jahresstatistiken 2008 veröffentlicht haben, so ist Thüringen aller Voraussicht nach bei der aktuellen Durchfallquote ganz vorne dabei.

Auch wenn das kein Ausgleich ist, so stieg zumindest auch die Anzahl an Prädikatsexamina leicht an. Dennoch ist auch die Anzahl der Kandidaten, die ein VB oder besser erreicht haben, mit 11,81 % unter dem Bundesdurchschnitt.

Alle weiteren Infos zum Referendariat in Thüringen, wie zum Beispiel zum Bewerbungsverfahren und zur Unterhaltsbeihilfe, findest Du auf unserer Übersichtsseite

Saarland: Jahresbericht 2008 veröffentlicht

Das Landesprüfungsamt für Juristen hat die Statistiken der zweiten juristischen Staatsprüfung für das Jahr 2008 veröffentlicht. Danach haben von 143 Kandidaten lediglich 20 das zweite Examen nicht bestanden. Die Durchfallquote im Saarland sank somit von 18,55 % auf nunmehr 13,99 %. Immerhin 21 Prüflinge schafften es, im Ergebnis ein Vollbefriedigend oder besser zu erreichen. Die Quote der Prädikatsexamina lag damit 2008 bei 14,69 %.

Interessant ist auch die Durchschnittspunktzahl, die die Kandidaten laut dem Jahresbericht des JPA Saarland erreicht haben. So lag die Durchschnittspunktzahl bei den Kandidaten, die schließlich das Examen bestanden, bei 7,26 Punkten. Bei Einrechnung auch der durchgefallenen Prüflinge ergibt sich eine durchschnittliche Punktzahl von 6,72.

Der vollständige Jahresbericht kann hier abgerufen werden. Die neuen Zahlen haben wir aber auch bereits in unsere Übersichtsseiten zum Referendariat im Saarland eingearbeitet.

Tina in St. Petersburg

Tina hat von August bis Oktober 2009 ihre Station in St. Petersburg verbracht. St. Petersburg, das ehemalige Leningrad, ist mit über 4 Mio. Einwohnern eine der größten Städte Europas.

Gearbeitet hat Tina während dieser Zeit bei einer internationalen Großkanzlei, die Referendare für das internationale Privatrecht gesucht haben…

Justiz-Ebay: Das virtuelle Auktionshaus der Justiz

Ich kenne es aus meiner Ausbildung noch so, dass ein paar Mal im Jahr große Auktionen im Keller des Landgerichts durchgeführt wurden. Zu ersteigern gab es neben ausgesonderten Büchern aus der Gerichtsbibliothek viel Elektronik wie PCs, Drucker und Handys sowie andere mehr oder weniger wertvolle Gegenstände wie zB Uhren, die aus Vollstreckungen stammten.

Justiz-Auktionen

Aber auch in diesem Bereich geht die Justiz neue Wege. Unter www.justiz-auktion.de kann man nunmehr online Artikel ersteigern, die dort von Gerichten, Staatsanwaltschaften und Vollstreckungsorganen angeboten werden. Gegenstand der Auktionen sind unter anderem Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, Haushaltsgeräte, Kraftfahrzeuge, Bekleidung, Wertsachen, Genussmittel, Werkzeuge sowie Möbel.

Bei den „Keller-Auktionen“ im Landgericht hatte man eher selten die Chance, ein Schnäppchen zu machen, da zwar nicht viele Leute anwesend waren, jedoch immer auch mehrere Profi-Händler, die die Sachen später weiterverkaufen wollten. Das virtuelle Auktionshaus hat für die Justiz den Vorteil, dass deutlich mehr Leute sich an einer solchen Versteigerung via Internet beteiligen können und so deutlich höhere Preise erzielt werden. Aber ein Blick auf die Seite lohnt sich ja vielleicht.

P.S.: Bücher werden auf der Plattform zwar auch ersteigert, allerdings keine Vorauflagen der für die Referendarausbildung notwendigen Kommentare. Die gibt es aber bei uns im Shop!

Netzwerke knüpfen für bessere Chancen im Referendariat und danach
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Das World Wide Web bietet eine Fülle von Möglichkeiten, um neben den persönlichen auch virtuelle berufliche Kontakte aufzubauen und zu pflegen. Wie wichtig dies ist, zeigt auch  eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: Hiernach kommen ein Drittel aller Neueinstellungen über eigene Mitarbeiter und persönliche Kontakte zustande.

Natürlich kennt jeder die üblichen online-Netzwerke wie beispielsweise XING. Daneben gibt es aber auch speziell auf Juristen ausgerichtete Netzwerk-Plattformen. Momentan besteht der Markt überwiegend aus englischsprachigen Seiten wie beispielsweise www.martindale.com, was natürlich für international ausgerichtete Referendare sehr interessant ist.

Aber auch die deutschen Seiten wachsen kontinuierlich. Unter www.law-net.eu findet sich eine interessante Seite, die ihren Mitgliedern ein Netzwerk aus Juristen bietet. Hier gibt es die Möglichkeit, sich im Rahmen einer virtuellen Visitenkarte den anderen Networkern zu präsentieren. Dies kann durchaus hilfreich sein, bei der Suche nach einer passenden Kanzlei für die Anwaltsstation.

Auf ein weiteres deutschsprachiges Juristennetzwerk soll noch hingewiesen werden: www.jurnw.de stellt nach eigener Angabe ein Netzwerk dar, welches auch für Referendare gedacht ist. Es gibt eine Jobbörse, verschiedene Gruppen („Wahlstationsberichte“, „Freie Referendarplätze im Ausland“ oder „Wir lernen für das Staatsexamen“) und eine Seite auf der Fragen aller Art gestellt werden können.

Dem Networking gehört offensichtlich die Zukunft, immer mehr Juristennetzwerke sprießen aus dem Boden und warum sollte man diese Möglichkeiten nicht nutzen?!?

Inspirationsquelle für diesen Artikel ist der Bericht „Networking für Juristen“ von Staufenbiel.

Referendarschwund bei kleinen Landgerichten
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Bekanntlich sind die größeren Städte Deutschlands, wie Köln, München oder Hamburg beliebter bei den künftigen Referendaren als beispielsweise Aurich oder Siegen. Größere Städte haben einfach mehr zu bieten, was neben den Möglichkeiten bei der Wahl von Ausbildungsstationen natürlich auch die Freizeitgestaltung angeht. Und selbstverständlich muss man bereits bei Wahl des Ausbildungsstandortes die Zeit nach dem Referendariat berücksichtigen. Während des Referendariats knüpft man eine Vielzahl von Kontakten zu Anwälten und Richtern, was durchaus hilfreich sein kann.

So kommt es eben auch vor, dass in den kleineren Landgerichtsbezirken immer häufiger Arbeitsgemeinschaften erst gar nicht zustande kommen, denn es muss eine gewisse Mindestanzahl an Referendaren erreicht werden (meist 12). So ergeht es gerade dem Landgericht Ellwangen in Baden-Württemberg: Hier wird ohnehin nur 2x jährlich eine Arbeitsgemeinschaft gebildet und die kommende sollte eigentlich zum Oktober 2009 starten. Da sich aber keine 12 Referendare finden ließen, kommt keine AG zustande. Ebenso erging es auch vor kurzem dem Landgericht Ravensburg. In der Onlineausgabe der Zeitung „Schwäbische Post“ wird nun sehr enthusiastisch für die „Juristen-Hochburg“ 🙂 Ellwangen geworben, es kommen sogar Referendare zu Wort. Und das Landgericht kann sich tatsächlich wirklich sehen lassen: Vorläufer des Gebäudes war der 1819 errichtete Kreisgerichtshof. Zudem handelt es sich um einen der flächenmäßig größten Landgerichtsbezirke Deutschlands. Aber ob das reicht?!? Wir werden sehen…