Dass nach dem juristischen Staatsexamen auch außergewöhnliche Lebenswege stehen können, zeigt das Beispiel eines Heidelberger Kneipenbesitzers. Der Jurist, der mit einem Einser-Examen das Staatsexamen bestand und damit der beste Absolvent Baden-Württembergs war, entschied sich gegen eine Karriere als Rechtsanwalt, Richter oder Notar. Stattdessen besetzte er Häuser, bereiste danach Asien und wurde schließlich Pächter einer Heidelberger Kneipe!
Der sehr lesenswerte Artikel auf Spiegel Online macht doch Mut für alle Referendare, die gerne einen Job außerhalb der klassischen juristischen Berufe ergreifen möchten. Es muss ja nicht gleich Kneipier sein, aber auch ein gutes Examen verpflichtet sicherlich nicht dazu, später tatsächlich als Jurist arbeiten zu müssen.
Wie außergewöhnlich der Heidelberger Kneipenbesitzer ist, zeigt auch die Anekdote, wie dieser zu den Klausuren im Staatsexamen erschien:
[…] Es war die Zeit der 68er und der Studentenproteste, des Aufstands gegen Staat und Bürgerlichkeit. Zur Examensprüfung packte Markert die Gesetze in einen Campingbeutel und erschien im Smoking – mit langen Haaren. Eine Provokation. Fast wäre er deshalb fast nicht zugelassen worden.
Und eine 1500-seitige Dissertation hat der Kneipier auch noch geschrieben, aber – natürlich – bis heute nicht abgegeben! „Luxusprobleme“, die sich nicht jeder Jurist nach dem zweiten Examen leistet 🙂