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  Ausgabe 19/2024
Mittwoch, der 08.05.2024
     

 / Was lief in den Klausuren

Examenstermin Juni: 1. Strafrechtsklausur

von

Die 1. Strafrechtsklausur war – wie nahezu immer – eine Anklage:

Der angestellte Kraftfahrer B fährt nachts mit dem Firmentransporter auf der Landstrasse in einer Kurve eine Wildsau und ihren Frischling an. Dabei verliert er das hintere Nummernschild. Den Frischling legt er in den Laderaum, die Wildsau lässt er mitten auf der Strasse liegen und fährt davon.

Später wird ein Motorradfahrer aufgefunden, der einige Meter von der Wildsau auf der Strasse liegt, auch sein Helm und Motorrad sind weit über die Gegend verteilt. Es finden sich Spuren des Wildschweins an seinem KRad. Er verstirbt noch am Unfallort.

Später wird anhand verschiedener Blutlachen ermittelt, dass sich die Wildsau nach dem Anfahren durch den Beschuldigten im Todeskampf noch etwa 2 m von dem Unglücksort bewegt haben muss, dann verendete und vor dem Zusammentreffen mit dem Motorradfahrer ein Lastwagen darüber gefahren sein muss, der das tote Tier noch weitere 5 m längs der Strasse bewegte.

Zwei Std später wird B in dem Transporter mit dem fehlenden Kennzeichen von der Polizei angetroffen, er muss sich ausweisen und gegen seinen Willen den Laderaum öffnen. Dort findet man den Frischling.
Später sagt er in seiner Vernehmung aus, er wollte den Frischling für sich behalten, um sich hiervon von seiner Frau einen „Braten zaubern“ zu lassen.

Danach teilt der RA des B mit, die Vernehmung sei wie die Öffnung des Kfz durch die Beamten und die Aufforderung, sich auszuweisen unzulässig; die Vernehmung sei daher nicht verwertbar.

[Quelle: Jurawelt-Forum]

Der Artikel wurde am 9. Juni 2009 von veröffentlicht. Michael ist ein ehemaliger Referendar aus NRW.