RefNews

Das Blog zum Rechtsreferendariat

KOMMENTARE MIETEN STATT KAUFEN
  • RefNews - Der Blog von und für Rechtsreferendare


REFERENDARIATNEWS
REFNEWS
  Ausgabe 20/2025
Donnerstag, der 15.05.2025
     

 / Ausland

Yippie-Ya-Yeah: Die Zusage der Universität ist da

von

Endlich war es so weit. Nachdem ich meine Bewerbung direkt zum Bewerbungsstart am 1. März online übermittelt und anschließend auf Anfrage des International Office noch weitere Unterlagen eingereicht hatte, hieß es: warten auf eine (hoffentlich positive) Rückmeldung. Doch die Warterei zog sich zäh wie Kaugummi unter einem Pfennigabsatz. 🙁 Ab Mitte April sank die Stimmung langsam schon in den Keller, weil man während der Warterei ja auch ziemlich in der Luft hing. Es gibt zwar noch zig Dinge zu regeln bevor man für 1 Jahr ins Ausland geht, aber das macht ja alles keinen Sinn sich damit schon konkret zu befassen, bevor nicht einmal die definitive Zusage der Universität vorliegt. Verrückt genug, dass ich schon lange vor der Bewerbung eine Unterkunft fest gebucht hatte – aber für alle weiteren Schritte: da wollte ich nun doch zunächst die Zusage schwarz auf weiß vor mir haben.

Dann endlich am 18. April, dem Internationalen Tag der Jongleure (okay, das habe ich gerade über Google herausgefunden, aber es passte dann auch noch so gut): an dem Tag hatte das Jonglieren für mich ein Ende und ich endlich die Gewissheit. Die lang herbeigesehnte E-Mail mit der „Conditional admission to the LLM (coursework) in July 2016“ war in meinem E-Mail-Postfach. Zuvor hatte ich schon einmal angefragt, wann ich in etwa mit einer Rückmeldung auf meine Bewerbung rechnen könne – denn ich hatte bereits von 2 Leuten gehört, die schon eine Zusage bekommen haben, wobei sich die eine Person sogar zeitlich erst nach mir beworben hatte. Als ich das hörte wurde ich dann doch etwas hibbelig und machte mir Gedanken, ob mit meiner Bewerbung vielleicht irgendwas nicht stimmte (aber dann sagte ich mir wiederum: was sollte damit schon nicht stimmen?!). Auf meine Anfrage hieß es allerdings nur, dass meine Bewerbung momentan der Fakultät zur Sichtung vorliege. Auf meine Frage, wann ich mit einer finalen Entscheidung rechnen könne, wurde gar nicht eingegangen, was mich wiedrrum im ersten Moment doch ziemlich nervte, denn immerhin war schon Mitte April und ich wollte langsam auch wirklich Planungssicherheit haben. Das Visum kann laut Auskunft im schlimmsten Fall bis zu 8 Wochen dauern, die Wohnung muss noch zwischenvermietet werden und es gibt noch allerhand Kleinigkeiten zu regeln – und in weniger als 3 Monaten würde das Studium in Südafrika auch schon anfangen. Dass ich hierauf keine Antwort erhielt, störte mich allerdings nur sehr kurz, denn noch am selben Tag kam nur wenige Stunden später die Zusage schwarz auf weiß und konnte somit endlich durchatmen. Drei Tage später erhielt ich vom International Office dann auch den „letter of admission for study visa application“, ein Schreiben, das ich für die Visa-Beantragung benötige. Nun hieß es: jetzt aber hurtig, es gibt noch so viel zu erledigen und davon am wichtigsten ist: das Visum.

Visum
Für das Visum werden einige Unterlagen benötigt, nämlich: das ausgefüllte Formular auf der Seite der Südafrikanischen Botschaft, 1 biometrisches Foto, der Reisepass (nach der Ausreise noch mind. 30 Tage gültig), eine Fotokopie vom Reisepass, ein DHL-Umschlag „ExpressEasy Prepaid National“ (kostet knapp 10 Euro; damit wird einem der Reisepass inkl. Visum dann zurückgeschickt), das Schreiben der südafrikanischen Uni über die vorbehaltliche Unizusage mit Angabe der Programmdauer des Studiums („letter of admission for study visa application“, welches zugleich auch das notwendige „Undertaking by the Registrar“ beinhaltet) – das Schreiben erhielt ich per E-Mail von der Universität und musste es somit nur ausdrucken. Die Universitäten versenden immer erst einmal vorbehaltliche Zusagen, denn die „richtige“ Einschreibung erfolgt erst vor Ort, wenn nach Ankunft in Südafrika an der Uni das Schreiben, das 1. Examenszeugnis im Original, der Leistungsnachweis über die universitären Leistungen im Original sowie das Visum vorgezeigt werden.

Weiterhin wird für die Dauer des Studiums eine südafrikanische Krankenversicherung verlangt. Ich habe diese aufgrund einiger Erfahrungsberichte früherer Studenten bei der Momentum Health abgeschlossen. Das ging ganz unkompliziert und schnell in wenigen Minuten online und die Bestätigung hatte ich noch am selben Tag im Email-Postfach. Gekostet hat mich die Krankenversicherung knapp 241 Euro für das gesamte Studienjahr, also knapp 20 Euro/Monat. Auch einen Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel muss man bei der Beantragung des Visums vorlegen. Die Botschaft weist darauf hin, dass nicht weniger als 3000 Rand (umgerechnet auf die jeweilige heimische Währung) auf dem Konto sein sollen. Das sind umgerechnet allerdings nur ca. 187 Euro und erscheint mir dann doch etwas sehr wenig – ich habe es daher auch mehrmals gelesen und gedacht ich übersehe vielleicht ein paar Nullen, aber nein…die Summe steht dort so. Bei meiner Recherche in Foren hatten eigentlich alle eine vierstellige Eurosumme auf dem Konto. Ob es Probleme geben würde wenn man wirklich nur die geforderte Summe auf dem Konto hat weiß ich natürlich nicht. Dürfte es zwar eigentlich nicht, aber bei mir sind vorsichtshalber auch ein paar Euro mehr auf dem Konto (von 187 Euro könnte man ja auch kein Auslandsjahr bestreiten). 😉 Nachweisen soll man diese finanziellen Mittel bei einem Girokonto durch Kontoauszüge der letzten 3 Monate. Bei einer reinen Online-Bank, wie z.B. der Comdirect, muss man sich die Kontoauszüge noch von der Bank unterschreiben/stempeln lassen. Auch Kopien soll man von den Auszügen machen (und ich habe gehört, dass man die einzelnen Positionen auf den Kontoauszügen vorsichtshalber lieber nicht schwärzen sollte). Die Originale bekommt man dann wieder zurück und die Kopien behält die Botschaft. Verlangt wird zudem auch ein Führungszeugnis (nicht älter als 6 Monate). Dieses habe ich am 1. April beim Bürgerbüro beantragt und es war innerhalb einer Woche bei mir (Kosten: 13 Euro). Bei dem Gang zum Bürgerbüro habe ich mir dann auch direkt den Internationalen Führerschein ausstellen lassen. Dafür braucht man nur den aktuellen Führerschein und ein biometrisches Passbild. Man bekommt den internationalen Führerschein noch vor Ort ausgestellt, kann ihn also direkt mitnehmen und er ist 3 Jahre gültig. Ob ich ihn unbedingt brauchen werde weiß ich nicht. Bei Autovermietungen soll es mit dem dt. Führerschein in Südafrika angeblich keine Probleme geben. Gelesen habe ich aber in einigen Foren, dass es bei Polizeikontrollen passieren KÖNNTE, dass der Polizist nicht sehr begeistert ist, wenn man nur den dt. Führerschein dabei hat und einige Polizisten lieber den internationalen Führerschein sehen wollen. Ob ich in die Situation kommen werde: wer weiß…aber darauf anlegen wegen so etwas ggf. Ärger zu bekommen muss ich es dann auch nicht, denn die 15 Euro für den internationalen Führerschein machen den Kohl dann auch nicht fett und ein biometrisches Passbild hatte ich ja sowieso noch übrig, weil ich direkt 4 bekam und für den Visumsantrag nur 1 benötige. Da man sich diese Verbrecherfotos ja sowieso nicht unbedingt einrahmt und ins Wohnzimmer hängt, konnte ich damit immerhin ein weiteres Foto gut resteverwerten. 😀

Und wenn ihr euch denkt „puuh, das hört ja gar nicht mehr auf“….genau…denn auch jetzt sind wir immer noch nicht am Ende der benötigten Unterlagen für das Visum. Es werden noch zwei ärztliche Bescheinigungen benötigt, die nicht älter als 6 Monate sein dürfen (das jeweilige Formular gibt es auf der Seite der Botschaft). So bin ich also den einen Tag zum Hausarzt gegangen, der mir bescheinigt hat, dass ich gesund bin (einzutragen ist – sofern man keine Krankheiten hat – nur der Name des Patienten, Unterschrift/Stempel des Arztes; also eine recht einfache Sache; bei irgendwelchen Krankheiten gibt es ein extra Feld, in das der Arzt Eintragungen vornehmen kann). Dasselbe Prozedere anschließend noch bei einem Radiologen. Für den Termin beim Radiologen brauchte ich zunächst eine Überweisung vom Hausarzt. Der Radiologe muss dann bescheinigen, dass man keine Tuberkulose hat. Also auf dem Formular wieder nur den Name des Patienten eintragen, Unterschrift/Stempel vom Arzt wenn alles in Ordnung ist und fertig. Um festzustellen, ob man Tuberkulose hat, wird ein Röntgenbild angefertigt. Mein Oberkörper wurde also geröntgt, Tuberkulose konnte nicht festgestellt werden (alles andere hätte mich auch sehr überrascht) und so war ich – nachdem ich 25 Euro dafür bezahlen musste, weil ich ohne Beschwerden gekommen bin und die gesetzliche Krankenkasse für so eine Leistung dann nicht zahlen würde – nach kurzer Zeit auch hiermit fertig. Es sind insgesamt alles keine schwierig zu beschaffenden Unterlagen die man für das Visum braucht, aber es kostet halt vor allem: Zeit. So habe ich z.B. trotz Termin beim Radiologen dort nochmal fast eine Stunde im Wartezimmer gesessen und mit Hin- und Rückfahrt war dann der Vormittag doch schon wieder rum als ich dort fertig war. Und last but not least: wie alles im Leben ist ja nichts umsonst. Das Studentenvisum kostet aktuell 52 Euro und der Betrag soll mindestens 5 Werktage vor dem geplanten Visa-Termin an die Botschaft überwiesen werden; eine Kopie der Überweisungsbestätigung ist mitzubringen. Und das war es dann auch mit den geforderten Unterlagen. 🙂

Visumsbeantragung bei der Südafrikanischen Botschaft
Nachdem die Unterlagen also alle zusammengesammelt wurden, kann das Visum also beantragt werden. Aber wie und wo bekomme ich eigentlich das Visum her? Während es viele Jahre möglich war seine Unterlagen einfach einzutüten und per Post an die Südafrikanische Botschaft zu schicken, ist dies seit dem 1. Juni 2015 nicht mehr möglich. Seitdem muss man nämlich persönlich zur Südafrikanischen Botschaft fahren – und zwar entweder nach München, wenn man in Bayern oder Baden-Württemberg wohnt oder nach Berlin, sofern man aus einem der anderen 14 Bundesländer kommt. Einen Termin vereinbart man hierfür nicht, sondern fährt einfach zu den Öffnungszeiten mit den Unterlagen dorthin. Man sollte sich jedoch vorher gut informieren, ob die Botschaft an dem Tag überhaupt geöffnet ist (an südafrikanischen Feiertagen ist sie z.B. geschlossen, fällt der Feiertag auf einen Sonntag, so wird der Feiertag ggf. am Montag nachgeholt, wie es jetzt am 1. bzw. dann am 2. Mai aktuell der Fall ist…es wäre wirklich sehr ärgerlich, wenn man von weit her zur Botschaft fährt, um dann erst vor Ort erst festzustellen, dass die Botschaft an dem Tag gar nicht geöffnet hat). Informationen dazu gibt es aber auch auf der Homepage der Botschaft. Beachten muss man zudem, dass die Visa-Abteilung nur montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9-12h geöffnet hat. Ich habe mir zudem sagen lassen, dass man idealerweise auch direkt um 9h morgens da sein sollte, da wohl nur eine bestimmte Anzahl an Anträgen pro Tag bearbeitet werde. Ob dies stimmt und wie es bei der Südafrikanischen Botschaft vor Ort abläuft und wie lange das ganze gedauert hat, erfahrt ihr auf jeden Fall in meinem nächsten Bericht, denn Anfang Mai fahre ich nach Berlin, um das Visum zu beantragen.

Was steht jetzt eigentlich noch auf der To-Do-Liste?
So langsam nimmt das ganze Unterfangen „LL.M. in Südafrika“ also eine konkrete Form an. Meine Wohnung habe ich mittlerweile auch zur Zwischenmiete inseriert und es sieht recht gut aus. Aus den (teilweise allerdings doch sehr skurrilen) Anfragen hat sich eine Interessentin hervorgetan, die mir auf Anhieb sympathisch war und bei der ich auch das Gefühl habe, dass meine Möbel danach auch noch wie Möbel aussehen werden und nicht auf den Sperrmüll müssen. Den Besichtigungstermin haben wir für Mitte Mai vereinbart, da sie etwas weit entfernt wohnt und sich aktuell in einer Prüfungsphase befindet. Wenn der Eindruck beim Besichtigungstermin auch nur ansatzweise so gut ist wie beim bisherigen Kontakt: dann hat sich der Punkt „Zwischenmieter finden“ auch recht schnell erledigt. 🙂

Was bleibt also sonst noch übrig? Nunja, irgendwie muss man ja auch noch hinkommen ins ferne Südafrika. Was ich nach wie vor nämlich noch nicht gebucht habe ist: der Flug. Für das Visum benötige ich ihn nicht (die Visadauer richtet sich nach dem Studienprogramm und das Visum wird daher für den Zeitraum vom 1.7.16-30.6.17 ausgestellt) und ich hatte die guten Flugpreise leider verpasst (Anfang April gab es recht günstige Flüge, allerdings hatte ich da noch keine Unizusage und wollte den Flug zu der Zeit darum noch nicht buchen). Momentan sind die Preise leider wieder recht weit oben, allzu lange abwarten bringt wohl aber auch nichts mehr. Blöderweise schwanken die Preise insgesamt aber doch täglich noch recht stark und so denke ich mir immer „ein bisschen wartest du noch.“ Spätestens Mitte Mai werde ich den Flug aber definitiv fest buchen. Und auch die Studiengebühren in Höhe von 56.178 Rand (umgerechnet etwas über 3500 Euro), die mir mit der Zusage mitgeteilt wurden, müssen noch überwiesen werden. Die Studiengebühren sind für das Visum aber auch nicht relevant und sollen nur bis Studienantritt (also Juli) überwiesen sein. Auch hier wollte ich noch etwas warten, ob der gute Wechselkurs (zumindest gut aus unserer Eurosicht) sich demnächst nochmal etwas ändert, weil er zuletzt doch etwas schlechter geworden ist (aber verglichen mit vor einem Jahr immer noch wirklich gut ist). Tja, und das war es dann auch schon mit den Vorbereitungen…na gut, was heißt „schon“….dann geht es ja auch schon fast nahtlos auf nach Südafrika.

Nächstes Mal berichte ich euch dann wie es bei der Botschaft war. Drückt mir die Daumen, dass ich keine Unterlagen zu Hause vergessen und auch sonst keine Probleme auftreten werden, denn auf den letzten Metern braucht es jetzt keine großartigen Hürden mehr. 😎

Liebe Grüße
Emily*

Der Artikel wurde am 29. April 2016 von veröffentlicht. Emily war Referendarin in Niedersachsen. Sie macht zur Zeit einen LL.M. in Südafrika und berichtet hierüber in den RefNews.