Nachdem das Examen – zumindest der schriftliche Teil – vorüber ist, steht einem wieder ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung, in dem man die Welt sehen, das Leben genießen und das tun kann, was einem gefällt. Viele aus meiner AG haben sich, in Anbetracht der Tatsache, den eventuell zukünftigen Arbeitgeber zu beeindrucken, dafür entschieden, dort auch die Wahlstation zu verbringen, wo sie schon in der Anwaltstation gearbeitet hatten.
Sicherlich ist diese Erwägung schon sicher und zukunftsorientiert, aber man läßt sich jede Menge interessanter Angebote und Einblicke entgehen, die man so vielleicht nie wieder haben kann. Die Auslandstage ist bekanntlich durch den Wegfall des Trennungsgeldes schwieriger zu realisieren als früher, aber auch im Inland gibt es jede Menge Interessantes und Lohnenswertes. Beispielsweise bieten viele Bundesministerien Stellen für Referendare: BMJ , BMVBS oder auch das Auswärtige Amt .
Zwar wird sich die Mehrzahl der Referendare für den Anwaltsberuf nach dem Examen entscheiden, jedoch hat man mit der 9-monatigen Anwaltsstation sicher nicht weniger zu bieten, als mit einer 12-monatigen! Zudem kann man die Fachrichtung und Inhalte auf den zukünftigen Berufswunsch abstimmen.
Ich habe meine Wahlstation in Kanada verbracht (zu dem Zeitpunkt gab es noch Trennungsentschädigung :-)) und kann nur jedem empfehlen, die Zeit zu nutzen und kreativ zu sein, was die Auswahl angeht. Alltägliche Anwaltstätigkeit oder Behördenwahnsinn gibt´s dann ja nach dem Examen "en mass"…
Nun, die Diskussion ist eröffnet! Was meint Ihr?