„Hallo, ich habe mich extra angemeldet, um dir vom Referendariat in Brandenburg abzuraten.“ – So beginnt ein Thread im Jurawelt-Forum!
Schon erstaunlich, wenn sich jemand auf die Frage eines anderen, ob er für das Referendariat nach Brandenburg gehen soll, im Forum anmeldet, um diesem davon abzuraten. 🙂 Natürlich ist man dann gespannt darauf, was denn so schlimm an der Ausbildung in dem Bundesland ist.
Wie so häufig geht es um die Ergebnisse im zweiten Examen:
Warum solltest du nun nicht nach Brandenburg gehen? Das Examen wird meiner Meinung außerordentlich schlecht bewertet. Ich habe im November 2010 mein Referendariat beendet und in der Kampagne (Potsdam und Cottbus) haben, so weit ich das überblicken kann und gehört habe, nur ganze zwei Leute ein VB geschafft. Es haben Leute kein VB geschafft, von denen ich die ganze AG-Zeit ein ganz anderes Bild hatte. Wenn du nicht schon im schriftlichen Teil ein VB hast, ist es außerordentlich schwierig, durch die mündliche Prüfung noch dahin zu kommen.
Ganz so dramatisch sind die Statistiken für Brandenburg zwar nicht. Es schaffen aber tatsächlich unterdurchschnittlich wenige Referendare ein VB und besser (2008: 10,6 %; Bundesdurchschitt: 17,7 %), während überdurchschnittlich viele durchs Examen fallen (2008: 20,9 %; Bundesdurchschitt: 16,7 %). Aber immerhin gibt es hinsichtlich Durchfallquote und Anzahl an Prädikatsexamina jeweils zwei Länder, die statistisch noch schlechter abschneiden als Brandenburg.
Auch wenn die Ergebnisse im zweiten Examen ein Argument für oder gegen ein bestimmtes Bundesland sind, spricht dies allein sicherlich nicht dagegen, sich für Brandenburg zu entscheiden.