Die Verwaltungsstation genießt allgemein nicht den besten Ruf. Dies liegt an der Befürchtung langer Präsenzzeiten in der Verwaltung, teilweise auch an den Gerüchten rund um verstaubte „Referendarakten“ aus dem Archiv, an denen sich schon Generationen von Referendaren austoben durften. Tatsächlich nimmt die Verwaltungsstation auch vermehrt Rücksicht auf die Bedürfnisse der Referendare. So ist es mittlerweile bei allen Kollegen so, dass nur 3 Tage die Woche gearbeitet werden muss (1 x AG und 1 x Lerntag). Zudem gibt es teilweise auch die Möglichkeit von zuhause zu arbeiten:
– In der Verwaltungsstation bin ich direkt dem Kreisdirektor abgeordnet (darum habe ich mich im Vorfeld gekümmert, bin also nicht zugewiesen worden). Ich bin keinem Amt direkt zugewiesen, kann so in unterschiedliche Bereiche direkt „reinschnuppern“. Einen PC-Arbeitsplatz innerhalb der Verwaltung habe ich nicht. Ich fertige Gutachten zu Rechtsproblemen an, die z.B. momentan im Bauamt anfallen. Nächsten Monat soll es in die Umweltabteilung gehen. Und wenn ich da wieder keinen PC-Arbeitsplatz habe, kann ich schön von zu Hause arbeiten. Die freie Zeiteinteilung ist schon was Feines. Insbesondere wenn man ab und zu auch mal eine Übungsklausur schreiben will. Sofern noch beck-online und juris am heimischen PC – dank e-Fellows – zur Verfügung stehen, kann man ganz stressfrei arbeiten. Der Nachteil ist sicherlich, dass man wieder eine Art Lagerkoller wie beim Lernen fürs erste Staatsexamen bekommen kann.
– Ein Kollege von mir ist beim Rechtsamt des Kreises. Gleiche Behörde, komplett anderes Programm: Schickes Büro mit PC und Büroalltag inklusive. Arbeitszeiten von halb 9 bis halb 4 mit einer Stunde Mittagspause. Der Vorteil an einem festen Büroplatz ist, dass man mehr mit Verwaltung zu tun hat und auch mal Bescheide oder Klageerwiderungen schreiben darf. Der Nachteil – so finde ich jedenfalls – ist meiner Meinung nach, dass man dort doch relativ stark eingespannt ist und wenig Zeit zum Lernen oder nebenbei Geldverdienen hat. Sofern man sich aber zuhause leicht ablenken lässt oder gern mal mit Leuten vom Kreis zu Gerichtsterminen will, ist aber ein solcher Arbeitsplatz unter Umständen genau das Richtige.
Gestaltungsmöglichkeiten gibt´s in der Verwaltungsstation also auch. Sofern man Kontakte zu älteren Referendaren hat, kann man also auch die Station finden, die zu einem passt!