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  Ausgabe 17/2025
Freitag, der 25.04.2025
     

 / Anwaltsstation / NRW

Referendariat in OWL (28) – Halbzeit in der Anwaltsstation

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Anfang Juni steht die 2. Klausurenwoche in der F-AG an. Damit ist auch der 2.  von 4 Teilen der Fortgeschrittenen AG Geschichte. Im Zwangsvollstreckungsrecht gab es 2 Monate lang Vollstreckungsabwehrklage, Klage auf vorzugsweise Befriedigung, Pfändung von Forderungen. Im Strafrecht hatten wir gefühlt nur wenig Zeit und haben daher nur ein paar Strafurteils-Klausuren besprochen. Im öffentlichen Recht gab es die Verpflichtungs- und die allg. Leistungsklage.

Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass die Luft aus der F-AG heraus ist. Alles hat sich eingependelt. Man weiß, worauf es dem Ausbilder bei den als Hausaufgabe mitgegebenen, meist steinalten Originalexamenklausuren ankommt. Eigentlich reicht es immer, sich Stichpunkte zu machen. Damit kann man das Arbeitspensum ein bißchen drücken. Was in den Klausuren dran kommt, ist auch ungefähr klar: im Zivilrecht und Zwangsvollstreckungsrecht je eine Anwaltsklausur, im Strafrecht ein Strafurteil und im Verwaltungsrecht ebenfalls 2 Anwaltsklausuren. Anwaltsklausuren sind – wegen der Wundertüte Zweckmäßigkeit – zwar nicht unbedingt als leicht einzustufen. Da jedoch der Sachbericht regelmäßig erlassen ist und der praktische Teil kurz abgehandelt werden kann, dürfte zumindest kein Zeitproblem auftauchen. Also heißt es, Kräfte für das Strafurteil zu sammeln, in dem die Uhr und die sich verzweifelt verkrampfende Hand Hauptgegner seien dürften.

Mit dem absehbaren Ende der Anwaltsstation ist auch das Referendariat fast schon um. Langsam muss man sich Gedanken machen, was nach den schriftlichen Klausuren und der mündlichen Prüfung kommt. Das ist zwar erst in einem Jahr. Aber wie schnell ist schon das erste Jahr im Referendariat rum gegangen? Noch ist keine Zeit, sich wehmütig an das Referendariat zurück zu sehnen. Der Blick geht unweigerlich nach vorn, z.B. auf den Beck-Stellenmarkt. In einem Jahr könnte man sein erstes Geld verdienen, sei es Richter, Anwalt, Syndicus oder sonst wer. Es ist Licht am Ende des 7jährigen Jura-Tunnels zu sehen. „Verdammt, wurde aber auch Zeit.“

Der Artikel wurde am 30. Mai 2011 von veröffentlicht. Kai hat sein Referendariat in NRW gemacht.