Selbstbewusst, fordernd, unfähig, illoyal – Harte Worte, doch genau so denken viele Arbeitgeber aus der juristischen Arbeitswelt über den Nachwuchs. Es ist ein Konflikt zwischen „Alt“ und Jung, der sogenannten Generation Y, also allen den nach 1980 Geborenen.
Was möchte der Nachwuchs? Laut einer Studie von TalentRocket werden auf flache Hierarchien, Work-Life-Balance, Impact und einen inspirierenden Job Wert gelegt. Auch eine festgelegte Wochenstundenzahl oder die Möglichkeit zu Home-Office oder Teilzeitarbeit spielen eine Rolle.
Und was sind die Arbeitgeber willig zu bieten? Hier stellt sich das Problem. Derzeit haben Arbeitgeber drastische Schwierigkeiten Nachwuchs zu finden und ihn dann aber auch längerfristig an sich zu binden. Das liegt unter anderem daran, dass auf die Anforderungen und Wünsche der jungen Juristen nur schleppend oder sogar widerwillig eingegangen wird. Und das nicht, weil manches organisatorisch nicht umzusetzen wäre, sondern weil die Wertvorstellung der Generationen teils weit auseinander geht. Ein zwar sehr hohes Jahresgehalt aber dafür eine Arbeitswoche von 60 Stunden und ständige Erreichbarkeit ist nicht unbedingt die Vorstellung des Nachwuchses.
Die RefNews sind das Blog von Juristenkoffer.de - einem der ersten und mit weit mehr als 35.000 zufriedenen Kunden einem der größten Vermieter von Kommentaren in Deutschland. Bist Du bereits Rechtsreferendar, hast Dir aber noch keinen Juristenkoffer reserviert? Dann informiere Dich jetzt über unser Angebot und sichere Dir schnell Deine Examenskommentare!
Laut den Zahlen des Bundesamtes für Justiz ist die Zahl der Absolventen mit einem Vollbefriedigend im zweiten Examen von 2007 bis 2017 immer weiter gestiegen. Dennoch gibt rund die Hälfte der Arbeitgeber an, den Eindruck zu haben, dass der Nachwuchs immer schlechter ausgebildet sei. Die Realität zeigt aber: Er ist nicht schlechter ausgebildet, sondern es gibt nur weniger. Und die es gibt, haben Erwartungen, die sie durchaus auf Grund des War of Talents auch stellen können. Da müssen die Arbeitgeber wohl mitziehen…