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  Ausgabe 17/2025
Freitag, der 25.04.2025
     

 / Allgemein / NRW

Referendariat in OWL (9) – Pragfahrt

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Die Referendarsfahrt ist in der Referendarsausbildung von Anfang an präsent. So wird der Gruppensprecher eines Ref-Durchgangs vor allem deshalb gewählt, damit er sich um das Organisatorische rund um diese Fahrt kümmern kann. Einmal sind Angebote von verschiedenen spezialisierten Anbietern einzuholen; zudem ist die Genehmigung der Studienfahrt durch die LG-Verwaltung einzuholen. Schließlich muss in der Gruppe das Programm abzustimmen, natürlich inklusive des „Besuchs eines international tätigen Wirtschaftsunternehmens“. Wirtschaft wird hier wörtlich genommen.

Wir entschieden uns für eine Fahrt nach Prag (Di – Sa).  Rom schied wegen der deutlich höheren Preise und der Flugangst eines Kollegen aus. Die Fahrt nach Prag muss man wohl als obligatorisch ansehen. Ich kenne ein paar Kollegen aus anderen LGs, die sich ebenfalls aufgrund der günstigen Rahmenbedingungen für Prag entschieden haben. Und während eines Programmpunkts haben wir natürlich Referendare aus Berlin getroffen. Prag ist also das wahrscheinlichste Ziel einer Ref-Fahrt. Nun einige Infos zur Fahrt:

Kosten: Das Ticket für die Bahn liegt bei etwas über 100 € pro Person. Das Hotel kostet inklusive Frühstück ebenfalls um die 100 € (kommt natürlich auf die jeweilige Saison an). 50 € genehmigt sich der Veranstalter für die Organisation der Reise und die Gestaltung des Programms (bei uns Fa. Kerkfeld aus Münster).

Sightseeing: Nach Ankunft wird am Folgetag eine Führung durch die historische Stadt gemacht (Karlsbrücke, Burg, Touristenzeile). Dies wurde bei uns mit einer Führung durchs Parlament verbunden. Man kann viel fotografieren. Insgesamt ist Prag eine schicke Stadt, in der das Flair von 1900 noch wirklich lebhaft ist.

Essen- und Trinken: Im Vergleich zu Rom wirklich günstig. Die Preise sind abseits des Zentrums jedenfalls günstiger als in Deutschland. Für 10 € kann man abends gut und deftig Essen gehen.

Jura-Programm:  In erster Linie bietet sich die Deutsche Botschaft von Prag an („…, dass eure Ausreise  bewilligt ist“). Daneben gibt es eine juristische Fakultät in Prag oder Anwälte, die über  das tschechische Recht Auskunft geben, das jüdische Viertel etc. Außerdem ist eine Außenstelle der OSZE in Prag. Das Pflichtprogramm hält sich aber in Grenzen (ca. 1 Termin pro Tag).  Leider wurde unser Programm von Kerkfeld durch die Reisebestätigung komplett umgestaltet, so dass wir z.B. statt der gebuchten & genehmigten deutschen Botschaft mit der OSZE vorliebnehmen mussten. Ein Reiseführer gab es nur bei der Abholung vom Bahnhof und bei der Stadtführung. Danach waren wir auf uns gestellt. Gut war, dass wir doch einige Englisch-Cracks hatten. So konnten wir uns zumindest bei der OSZE nur auf Englisch verständigen (Die Referentin dort wusste nichts vom Termin. Man fragt sich schon, was Kerkfeld für die 50 € tatsächlich organisiert hat…)

– Das Prager Nachtleben bestand für uns aus einigen Bierkneipen bzw. Cocktailbars (nach dem Reiseführer die Beste der Welt!). Insgesamt haben wir die Bierkarte wohl insgesamt in der knappen Woche einmal rauf und runter getrunken. So konnte man sich gut mit den Ref-Kollegen unterhalten und einiges über sie erfahren. Clubs und sonstige Tanzschuppen haben wir nicht besucht. Das muss jeder selbst wissen 😉

Insgesamt ist in Prag für jeden etwas dabei. Außerdem gibt es für die Fahrt sogar Sonderurlaub, sofern 3/4 der Kursteilnehmer mitfahren. Das bedeutet, dass man die Fahrt auch innerhalb der Urlaubssperre (= ersten 3 Monate der Zivilstation) durchführen darf und man sich die 5 Tage nicht vom Urlaubskontingent abziehen lassen muss.  Ich kann die Fahrt nur jedem empfehlen!

Der Artikel wurde am 26. Juli 2010 von veröffentlicht. Kai hat sein Referendariat in NRW gemacht.