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  Ausgabe 24/2025
Dienstag, der 10.06.2025
     

 / Allgemein / NRW

Referendariat in OWL (19) – Bergfest in Aussicht

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Am Ende der Verwaltungsstation steht für mich im Referendariat das Bergfest an: 11 Monate der Praxisausbildung sind vorüber (5 Monate Zivilstation, 3 Monate je Straf- und Verwaltungsstation) und es sind nur noch 10 Monate bis zu den Klausuren (in Biefeleld oder Hamm). Zeit für mich genug, einmal kurz das bisher Geschehene zusammen zu fassen:

Der erste Monat im Referendariat war für mich ganz ungewohnt – wie lange vermisste Oberstufenzeit. Es gab einen Lehrplan – den Anders/Gehle – und einen AG-Leiter, der einen vom akademischen Turm in die juristische Praxis zurückholte („Meinungsstreitigkeiten sind soooo langweilig“).

Die Monate 2-5 in der Zivilstation wurden nach und nach spannender. Am Anfang fühlte man sich noch leicht überfordert („Machen sie doch mal einen PKH-Beschluss“), mit zunehmender Zeit dauerten die Urteilsentwürfe nicht mehr so lange und man durfte eine Verhandlung leiten.

Die Strafstation in den Monaten 6 – 8 war Rechts-Action pur. Viele Sitzungsdienste, viele Klausurfälle in der StrafrechtsAG, daneben Akten vom Ausbilder und noch Zusatzaktiväten (Nachtschicht bei der Polizei, Besuch der JVA Bielefeld- Brackwede). Es wurde nie langweilig; man hatte immer gut mit dem Vor- und Nachbereiten der Handakten zu tun. Am Ende der Strafstation hatte man alles gesehen und war nicht mehr so nervös/hibbelig.

In der Verwaltungsstation (Monate 9 – 11) setzt sich der Trend des Langweiligwerdens leider fort. Die angebotene AG ist nicht wirklich interessant (und ich mag Verwaltungsrecht eigentlich!); man hat die ganze Zeit das Gefühl, mit dem in der AG Erlernten die Klausuren niemals bestehen zu können. Die Station selbst ist auch nicht wirklich spektakulär. Manche Einblicke in die Verwaltungspraxis sind nicht schlecht – in der überwiegenden Zeit sitze ich aber zuhause und mache Rechtsgutachten; verschicke es per Mail und warte darauf, ob Erläuterungsbedarf besteht. Gähn. Nix im Vergleich zur voll geladenen Strafrechtsstation und definitiv das erste Motivationsloch im Referendariat.

Das erklärt auch ein bischen, warum ich die letzten Monate eher wenig geschrieben habe. Es passiert unglaublich wenig in der Verwaltungsstation. Ich habe die Löcher bereits genutzt, um einige Kaiserklausuren bzw. Klausuren aus dem Berliner Onlineklausurenkurs zu schreiben. Die Vorfreude auf die Anwaltsstation steigt. Dort wird es ein Büro und viel, viel, viel mehr Arbeit geben. Dann wird es auch sicherlich wieder mehr Berichte aus den Irrungen und Wirrungen des Referendariats in OWL geben.

Der Artikel wurde am 8. Januar 2011 von veröffentlicht. Kai hat sein Referendariat in NRW gemacht.