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  Ausgabe 30/2025
Samstag, der 26.07.2025
     

 / Allgemein

Der 1. Tag im Referendariat

von

Endlich hatte ich den langersehnten Brief erhalten. Ich hatte mich für verschiedene Gerichtsbezirke beworben und vor Monaten die „Bewerbung“ abgeschickt. Nun hatte ich endlich meine Zusage und wusste es geht bald los. Dem Schreiben war eine Zusage beigefügt, welche ich ausfüllen sollte. Nach dem Absenden der Zusage hat es nochmal ungefähr zwei Wochen gedauert, bis ich einen neuen Brief mit etlichen Infoblättern und Formularen erhalten hatte. Verschwiegenheitserklärung, Auskünfte und und und. Auch war der Ablauf des 1. Tages des Referendariats beschrieben. Es gab eine Einführungsveranstaltung, welche uns den genauen Ablauf des Referendariats näher bringen sollte. Zusätzlich sollten wir die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und die „Kollegen“ kennenlernen.

Soweit so gut. Der Tag rückte immer näher. Dabei drängte sich auch zunehmend die Frage auf: was zieh ich an? Schließlich findet die Veranstaltung im Gericht statt, dort werden Richter und Anwälte Vorträge halten. Zählt auch hier der erste Eindruck? Ich war mir unsicher, was man zum 1. Tag des Referendariats tragen sollte. Man wollte ja auch nicht zu dick auftragen. Der Tag rückte immer näher und ich entschied mich im Endeffekt für ein Outfit was mir schlichtweg gefiel und worin ich mich auch wohl fühlte. Es bringt ja nichts, wenn man den ganzen Tag nur an seinem Blazer oder Anzug rumzwickt.

Nun war es soweit. Der 1. Tag. Ich war schon ein wenig nervös. Schließlich ist ja alles neu. Auch die Leute. Eine Freundin von mir hatte sich für den gleichen Gerichtsbezirk beworben und so konnten wir eine Fahrgemeinschaft bilden. Es war ganz gut nicht „allein“ zu sein.

Dort beim Gericht angekommen, erwarteten uns schon die ersten „Kollegen“ in Anzug, feingestriegelt mit Aktentasche. Gut dachte ich, ist jetzt nicht ganz das Outfit, für welches ich mich nun entschieden hatte aber okay. Wir trafen uns alle in einem riesigen alt restaurierten Sitzungssaal. Es war schon alles vorbereitet und die für uns zuständige Dame wartete schon auf uns. Nach einer kurzen persönlichen Begrüßung ging es auch schon los. Zunächst klang alles gut und man war einfach nur interessiert was uns ehemalige Referendare empfehlen werden. Ich persönlich war im Laufe des Tages ein bisschen verunsichert. Es wurde immer wieder betont, wie viel man doch für das Referendariat machen müsse und kaum Zeit hätte noch andere Dinge zu tun. Jeder Nebenjob soll sich gut überlegt sein und auch sonst wird viel von uns abverlangt. Man sollte sich am besten schon jetzt um alles kümmern: Klausurenkurse, Repetiorien, Lerngruppe und und und. Okay, dachte ich. Ich hatte mir das alles irgendwie anders vorgestellt. Klar ist einem bewusst, dass man sich genauso wie im Studium reinknien und was für seinen Erfolg tun muss, aber solch eine Angst und Unsicherheit muss man nun nicht verbreiten.

Nichtdestotrotz ging die Veranstaltung nicht sehr lange. Kurze Zeit später sind wir wieder nach Hause gefahren und habe erst einmal alles sacken gelassen. Morgen sollte ja schon die Arbeitsgemeinschaft beginnen. Während der Infoveranstaltung blieb uns eigentlich kaum Zeit, die Anderen wirklich kennen zu lernen. Aber dafür gibt`s ja die AG. Ich war sehr gespannt auf den Ablauf der AG, auf meine Seminargruppe und auf meinen Ausbilder. Es tut gut aus dem Unileben rauszukommen und verbindliche „Termine“ zu haben. So gut wie alles ist Dienstpflicht, jede Übungsklausur, jeder Kurs. Aber die AG ist toll. Sehr zeitintensiv, aber sie macht jede Menge Spaß. Aber wie die AG im Einzelnen wirklich abläuft, berichte ich das nächste Mal!

Der Artikel wurde am 10. Juli 2013 von veröffentlicht. Jule absolvierte ihr Referendariat in Mecklenburg-Vorpommern.