RefNews

Das Blog zum Rechtsreferendariat

KOMMENTARE MIETEN STATT KAUFEN
  • RefNews - Der Blog von und für Rechtsreferendare


REFERENDARIATNEWS
REFNEWS
  Ausgabe 17/2025
Sonntag, der 27.04.2025
     

Das Beziehungsverhalten der Juristen!
von

Gerade beim (ziellosen) Surfen im Blog Juristisches Gedankenkonvolut entdeckt:

„Zum gesellschaftlichen, freilich ungeprüften Allgemeinwissen dürfte auch die Weisheit gehören, dass Juristen entweder mit Juristen oder mit Lehrern verheiratet oder anderweit verbandelt sind. Dafür mag so manches sprechen. So ist der Beliebtheitsgrad von jungen Juristen bei Nichtjuristen vielleicht eingeschränkt oder Studium, Referendariat und Berufsstart nehmen einen so in Anspruch, dass man keine Zeit hat, in anderen Fachrichtungen nach potentiellen Partnern Ausschau zu halten. Der Hang zur Besserwisserei sorgt für Kompatibilität mit Lehrern und gleich und gleich gesellt sich gern.“

Erschreckend wenn man sieht, dass das auf deutlich mehr als die Hälfte aller Personen in meiner AG zutrifft! Spontan fallen mir vier ein, die mit einem Lehrer bzw. einer Lehrerin zusammen sind. Die meisten „Vergebenen“ sind in einer Beziehung mit einem Juristen bzw. einer Juristin. Und von einem AG-Kollegen weiß ich, dass er beim Kennenlernen einer Frau schon gar nicht erst erzählt, dass er Jurist ist, sondern sich als Arzt ausgibt!

Ein AG-Pärchen gibt es übrigens bei uns (noch) nicht. Aber die AG-Fahrt kommt ja erst noch 🙂

Update: Durchfallquoten im 2. Staatsexamen 2007

Nachdem das Bundesministerium der Justiz heute die Ausbildungsstatistik zu den juristischen Staatsexamina 2007 veröffentlicht hat, ergibt sich für die Durchfallquote im 2. Examen 2007 nunmehr folgende Rangliste:

  1. Brandenburg: 29,5 % (Veränderung zu 2006: + 2,9 %)
  2. Sachsen-Anhalt: 24,8 % (- 3,4 %)
  3. Sachsen: 20,9 % (- 2,89 %)
  4. Schleswig-Holstein: 20,9 % (+ 2, 9)
  5. Nordrhein-Westfalen: 20,9 % (- 0,82 %)
  6. Mecklenburg-Vorpommern: 20,7 % (+ 7,15 %)
  7. Niedersachsen: 19,3 % (+ 1,6 %)
  8. Berlin: 18,9 % (- 5,4 %)
  9. Saarland: 18,5 % (+ 5,26 %)
  10. Bayern: 17,1 % (+ 4,45 %)
  11. Hessen: 14,3 % (+ 0,5 %)
  12. Baden-Württemberg: 13,6 % (+ 2,89 %)
  13. Bremen: 13,6 % (+2,6 %)
  14. Thüringen: 12,2 % (+ 3,21 %)
  15. Rheinland-Pfalz: 11,9 % (- 0,3 %)
  16. Hamburg: 11,8 (+ 3,2 %)

Trotz deutlichem Anstieg bleibt damit Hamburg das Bundesland mit der niedrigsten Durchfallquote.

Weitere Statistiken zu Durchfallquoten, Anzahl an Prädikatsexamina, Wartezeiten und Höhe der Unterhaltsbeihilfe findest Du auf unseren Übersichtsseiten zum Referendariat!

Bei …jurabilis! gibt es übrigens einen interessanten Artikel zu der Entwicklung der Anzahl an Prädikatsexamina im ersten Examen und zu dem Einfluss des universitären Teils auf diese Entwicklung.

Promotion nach dem Referendariat
von

Ich gebe zu, ich hatte nach dem ersten Examen kurz darüber nachgedacht zu promovieren, bin dann aber doch ins Referendariat gestartet. Vielleicht ergibt sich aber ja dann nach dem 2. Examen für mich nochmal die Gelegenheit dazu zu promovieren. Immerhin ertappe ich mich in letzter Zeit desöfteren, dass ich beim Bearbeiten der Akten für meinen Anwalt darüber nachdenke, ob sich nicht das eine oder andere rechtliche Problem der Akte später für eine solche Arbeit eignen könnte (bislang aber leider ohne Erfolg).

In diesem Zusammenhang habe ich vor ein paar Tagen übrigens auch recherchiert, über welches Thema unser neuer Wirtschaftsminister seine Dissertation geschrieben hat. Auf seiner Seite findet sich nur der Hinweis, dass er mit summa cum laude abgeschlossen hat. Laut wikipedia wurde er 2007 an der Universität Bayreuth mit der Dissertation „Verfassung und Verfassungsvertrag: konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU“ promoviert.

Ob ich mich dann als Volljurist noch dazu aufraffen kann, wieder an die Uni zu gehen und wissenschaftlich zu arbeiten, oder ob ich nicht doch lieber anfange, Geld zu verdienen, muss sich erst zeigen! Ich bin mir aber ehrlich gesagt auch nicht sicher, ob nicht die Profs lieber Juristen mit (nur) dem ersten Examen nehmen, weil die noch in dem wissenschaftlichen Arbeiten drin sind, bzw. wie hoch der Anteil an wissenschaftlichen Mitarbeiter mit zwei Staatsexamina ist…

von Verbraucherzentrale Bayern e.V.
Verbraucher beraten, Verbraucher bilden, Verbraucherrechte stärken – dafür stehen wir als anbieterunabhängige Organisation. Bei der Verbraucherzentrale Bayern arbeiten wir motiviert, lösungsorientiert und mit einer großen Portion Leidenschaft in Fragen des privaten Konsums. Darüber hinaus sind wir eine qualifizierte Einrichtung im Sinne des Unterlassungsklagengesetzes (UKlaG).
Reform des Referendariats?

In der aktuellen Ausgabe des JuS-Magazins findet sich ein interessanter Artikel zu einer möglichen Reform des Referendariats und konkreten, diskussionswürdigen Verbesserungsvorschlägen. Dabei ist hervorzuheben, dass die Autorin das Referendariat in der jetzigen Form grundsätzlich für sehr gut hält, also keine Abschaffung oder vollständige Neuerung fordert, sondern nur punktuell kritisiert.

Die Kritik im Einzelnen:

  1. Die Autorin kritisiert zunächst „die Kluft zwischen dem theoretischen und dem tatsächlichen Ziel des Vorbereitungsdienstes„: Während der Vorbereitungsdienst die Referendare mit den Aufgaben der Rechtspflege und der Verwaltung vertraut machen und in die Lage versetzen soll, in der Rechtspraxis eigenverantwortlich tätig zu sein, sei für die Referendare selbst ganz vorrangiges Ziel des Vorbereitungsdienstes, die Vorbereitung auf das zweite Staatsexamen. Dies liege natürlich an der Wichtigkeit des Ergebnisses des Examens, während die Stations- und AG-Noten kaum Relevanz haben.
  2. Die praktische Ausbildung in den Stationen habe durchgängig nur eine nachrangige Bedeutung im Referendariat. Zum einen gehen die Arbeitsgemeinschaften und Lehrgänge der Stationsausbildung als Dienstpflicht vor. Zum anderen führe die notwendige Examensvorbereitung dazu, dass die Referendare nur zu Anfang in der Anwaltsstation tatsächlich praktisch arbeiten. „(Spätestens) fünf bis sechs Monate vor den schriftlichen Prüfungen tauchen viele Kandidaten unter“.
  3. Schließlich kritisiert die Verfasserin, dass die theoretische Ausbildung in Lehrgängen und Arbeitsgemeinschaften zwar einen erheblichen Teil der den Referendaren zur Verfügung stehenden Zeit einnimmt, eine „umfassende und systematische“ theoretische Ausbildung aber nicht erfolgt. Dies mache intensive und zeitaufwändige Wiederholungen im privaten Bereich unabdingbar. Zudem seien die Materialien manchmal sehr knapp, manchmal dagegen sehr ausführlich.

Die Autorin formuliert aber nicht nur Kritik am Referendariat, sondern unterbreitet auch konkrete Vorschläge, wie man den Vorbereitungsdienst verbessern könnte:

  1. Um die durch die Verlängerung der Anwaltsstation auf 9 Monate gewollte Stärkung der Ausbildung in der Anwaltschaft nicht durch das Tauchen der Referendare leer laufen zu lassen, schlägt die Autorin vor, „vor der schriftlichen Prüfung eine Ruhepause (unter Verlust oder Reduzierung der Unterhaltsbeihilfe) von z. B. drei Monaten einzuführen“.
  2. Die Anwesenheitspflicht bei Lehrgängen und AGs solle gelockert oder abgeschafft werden. Dies würde dann der Verschulung des Referendariats entgegenwirken und die Eigenverantwortlichkeit der Referendare stärken, die diese ja auch aus dem Studium kennen.
  3. Das zeitweilige Aussetzen unter Verlust der Unterhaltsbeihilfe solle zu jedem Zeitpunkt des Referendariats möglich sein. So könne man den Referendaren die Möglichkeit einräumen, wie vor dem ersten Examen „schieben“ zu können, wobei eine Beschränkung des Schiebens auf maximal 1 Jahr in Betracht kommt.
  4. Schließlich spricht sich die Verfasserin dafür aus, dass jeder Referendar die Reihenfolge der Stationen wählen kann. Damit meint sie aber nicht nur den einfachen Tausch zweier Stationen in der zeitlichen Abfolge. Vielmehr soll der Referendar, der nicht Anwalt werden möchte, die Möglichkeit haben, die neunmonatige vierte Station beim Gericht oder der Staatsanwaltschaft zu absolvieren. Die Anzahl und Länge der Stationen soll also grundsätzlich beibehalten werden.

In jedem Fall sind dies interessante Vorschläge, die da zur Diskussion gestellt werden. Möglicherweise haben die Leser des RefBlog auch noch eigene Reformvorschläge, wie sich das Referendariat verbessern lässt.

Die Diskussion ist eröffnet!

Wahlstation in Brüssel
von

Wirklich interessante Angebote, was die Wahlstation angeht, bietet Brüssel mit seinen Institutionen rund um die EU. Viele Referendare und Studenten verbringen die Wahlstation bzw. das Praktikum bei der Europäischen Kommission. Hier gibt es ein so genanntes Praktikantenbüro, welches sehr ausführliche Infos bietet. Auch die weiteren Institutionen, wie Parlament und Rat bieten spannende Einblicke.

Ich selbst habe nach dem Studium ein Praktikum bei einer Interessenvertretung auf europäischer Ebene in Brüssel gemacht. Es waren neben juristischen Fähigkeiten auch insbesondere Sprachkenntnisse gefragt. Es gibt natürlich eine Vielzahl von Verbindungsbüros, dort findet eigentlich jeder seinen Interessenschwerpunkt wieder.  Und was die Freizeitgestaltung angeht…eine unendliche Flut von Möglichkeiten erschlägt Dich täglich.

Neuer Autor beim RefBlog!

Das Autoren-Team des RefBlog hat weiteren Zuwachs bekommen: Mik ist Referendar am Landgericht Düsseldorf, verbringt gerade seine Anwaltsstation in einer mittelständischen überörtlichen Kanzlei und hat ja bereits letzte Woche über seine momentane Station berichtet. Und in den nächsten Wochen werden sicherlich viele interessante Artikel dazu kommen!

Schlechtes Zeitmanagement
von

Nicht nur dass ich seit Montag ständig daran denke, dass ich ja noch Akten für meinen Ausbildungsrichter bearbeiten muss. Nein jetzt sitze ich seit gestern an den Akten und stelle fest, dass sie inhaltlich schwieriger sind als gedacht! Da macht der Beklagte gleich drei Hilfsaufrechnungen geltend und – was richtig blöd für mich ist – erst die dritte Hilfsaufrechnung überzeugt mich wirklich und bringt meiner Ansicht nach den Anspruch des Klägers zu Fall.

Ich gebe mir jetzt noch zwei Stunden, um die Urteile zu schreiben. Und ich verspreche, dass ich die Akten, die ich dann morgen von meinem Richter mitbekomme, bis spätestens Mittwoch abgearbeitet habe. Nicht dass das zur Regel wird, dass ich am Wochenende überraschend in Zeitnot gerate!

Wahlstation in Washington

Wenn man sich beim Auswärtigen Amt für die Wahlstation an einer deutschen Botschaft bewirbt, hat man wenig Einfluss darauf, wo man schließlich hinkommt. Rechtsreferendar Paul hat das Traumlos gezogen und verbringt zur Zeit seine Wahlstation an der deutschen Botschaft in Washington!

Flagge der Vereinigten Staaten vonn Amerika

Über seine Erlebnisse und Eindrücke in der Wahlstation berichtet Paul in seinem Blog. Das Mitlesen in den nächsten Wochen lohnt sich auf jeden Fall!

„Abenteuer Malta“

Die Referendarinnen Jana und Olivia schreiben seit Februar über ihr „Abenteuer Malta“! Dort verbingen die beiden momentan ihre Wahlstation.

Flagge von Malta

Auch in diesem Blog gibt es – natürlich neben vielen interessanten Artikeln – viele schöne Fotos von Malta! Reinklicken lohnt sich!

Blogs von Referendaren in der Wahlstation
von

…jurabilis! hat in zwei Artikeln auf die Blogs von Referendaren hingewiesen, die ihre Wahlstation im Ausland verbringen und über diese Station berichten. So berichtet Paul seit Januar aus Washington D.C., und die Referendarinnen Jana und Olivia schreiben seit Februar über ihr „Abenteuer Malta“!

Beide Seiten haben wir auch bei unseren Links auf die Blogs anderer Referendare aufgenommen…