In dem Skandal um verkaufte Examenssachverhalte in Niedersachsen rechnet die Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz damit, dass in Folge der Überprüfung tausender Examensarbeiten einige Staatsexamen aberkannt werden müssen. Dies berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung. Im Rechtsausschusses des Niedersächsischen Landtages äußerte sich die Justizministerin zum weiteren Prüfungsverfahren.

Derzeit würden 3 Teams aus Richtern und Staatsanwälten mit je 12 Personen die Examensarbeiten aus der Zeit überprüfen, in der der beschuldigte Richter Referatsleiter im Justizprüfungsamt war und Zugang zu den Sachverhalten des 2. Examens hatte. Bei der Überprüfung gebe es drei Gruppen mit besonders hoher Priorität:

• eine mit konkreten, von der Staatsanwaltschaft übermittelten Verdachtsfällen,
• eine mit etwa 200 für den Richter offenbar besonders lukrativen Wiederholern des 2. Staatsexamens und
• eine dritte mit Prüflingen, die in Prüfungsarbeiten sehr auffällige Leistungssprünge geschafft hätten.

Insgesamt müssten so unter dem Strich bis zu 16000 Arbeiten überprüft werden.