RefNews

Das Blog zum Rechtsreferendariat

KOMMENTARE MIETEN STATT KAUFEN
  • RefNews - Der Blog von und für Rechtsreferendare


REFERENDARIATNEWS
REFNEWS
  Ausgabe 29/2025
Mittwoch, der 16.07.2025
     

Alle Artikel der Kategorie "Zivilrechtsstation"
Ende der Zivilrechtsstation
von

Da bin ich gefühlt erst gestern ins Referendariat gestartet, und schon ist die erste Station Ende diesen Monats vorbei! Es ist Zeit, ein kurzes Fazit zu ziehen zur Ausbildung in der AG und am Gericht sowie allgemein zum Referendariat:

Die Arbeitsgemeinschaft

Insgesamt bin ich mit dem bisherigen Verlauf des Referendariats sehr zufrieden. Ich habe eine nette Arbeitsgemeinschaft erwischt. Einige meiner Kollegen wohnen so wie ich am Ort des LG´s, so dass wir auch außerhalb des Refs am Wochenende viel miteinander unternehmen. Insofern dürfte das jetzt das letzte mal so sein, dass man ein „Schulklassen-Gefühl“ hat, das natürlich auch durch die „Klassenfahrt“, der AG-Fahrt, so aufgekommen ist!

Die Ausbildung

Mit der Ausbildung bin ich auch soweit zufrieden, auch wenn ich meine Vorsätze nicht immer eingehalten habe und nun doch schon etwas mit dem Stoff der Zivilrechtsstation zurückhänge. Und auch die Klausurnoten müssen in den nächsten Stationen, spätestens aber dann Anfang der Anwaltsstation besser werden. Zurzeit bestehe ich zwar die Klausuren, aber die Ergebnisse liegen nur zwischen 5-8 Punkten…  Da ich aber befürchte, dass im Examen die Klausuren schwieriger sind und strenger bewertet werden, sollte ich mich darauf sicherlich nicht ausruhen.

Geschenk für den Ausbilder?

Und auch mit meinem Ausbilder beim Amtsgericht habe ich Glück gehabt. Ich habe nicht zu viele Akten bearbeiten müssen, aber dennoch eine Menge gelernt. Da stellt sich aber noch die Frage, ob es üblich bzw. in Ordnung ist, dem Ausbilder am Ende der Station etwas zu schenken, so als Dankeschön für die Betreuung? Und wenn ja, was kommt da als Geschenk in Frage? Für Meinungen bin ich dankbar, nicht dass ich am Ende der Station dann doch noch mal komplett daneben liege 🙂

Und natürlich werde ich dann auch noch in den nächsten Stationen hier im RefBlog über meine Erlebnisse und Erfahrungen schreiben!

Verfügungstechnik

Referendare bearbeiten in der Zivilrechtsstation nicht nur Akten, sondern beschäftigen sich in aller Regel auch mal mit der Dezernatsarbeit. Passend dazu gibt es hier eine Lerneinheit zur Verfügungstechnik. Was bedeutet denn wohl folgende Anweisung an die Geschäftsstelle:

Vfg.: 1. Ø an Kl-V 2. WV: z.T.

Die beste – wenn auch nicht ganz richtige – Deutung der Verfügung aus den Kommentaren zum Artikel von Richter Ballmann ist Folgende:

Durchmesser des neuen Abflussrohres wird bestimmt anhand des Klägervertreters zu 2.

Bewertung von AG-Klausuren
von

Ich habe gestern eine weitere meiner AG-Klausuren zurück bekommen. Im Ergebnis waren es immerhin 6 Punkte. Ich würde mich auch über eine solche Punktzahl freuen, wenn ich nicht überzeigt davon wäre, dass die Bewertung meiner Klausur mindest 4 Punkte zu hoch war!

Ich habe das Gefühl, dass bislang alle Richter, die in unserer AG eine Klausur gestellt haben, viel zu wohlwollend korrigiert haben. Dafür spricht auch, dass in der Regel einer, maximal zwei Leute aus der AG unterm Strich gelandet sind. Schaut man sich die Durchfallquote im 2. Examen an, ist unsere AG entweder überdurchschnittlich gut (eher unwahrscheinlich) oder aber wir werden uns dann alle wundern, wie viel man in der Klausur bringen muss, um tatsächlich überhaupt 4 Punkte zu erreichen (sehr wahrscheinlich)…

von NEON
NEON ist eine hochspezialisierte Transaktionskanzlei, ergänzt durch ein schlagkräftiges Litigation Team. Wir leben Mitunternehmerschaft, sind mehr als nur Kolleg:innen und haben Spaß bei und neben der Arbeit. Wir beraten auf Augenhöhe mit internationalen Großkanzleien insbesondere in den Bereichen Private Equity, Venture Capital (Startups), Immobilientransaktionen sowie in der Prozessführung. Unsere kleinen, spezialisierten Teams garantieren ein hohes persönliches Engagement und bieten die Möglichkeit, sowohl tiefere Einblicke in unsere Arbeit und Mandate zu gewinnen als auch in erheblichem Maße selbst mitzuarbeiten. Wir suchen laufend – und auch gern promotionsbegleitend – REFERENDARE (M/W/D) UND WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER (M/W/D)
Ausbildung am Amtsgericht vs. Ausbildung am Landgericht
von

Eine der ersten Entscheidungen, die man in der Zivilrechtsstation zu treffen hat, ist die Wahl die Äußerung des Wunsches, ob man einem Richter am Amtsgericht oder Landgericht zugewiesen werden möchte. In unserer AG konnten – soweit ich das überblicke – die Wünsche von uns Referendare komplett berücksichtigt werden, da es nur drei oder vier  Ausbildungsstellen am Landgericht gab und sich für diese Stellen AG-Kollegen gemeldet haben, die auch zum LG wollten.

Die meisten von uns wollten aber (so wie ich) zum Amtsgericht. Und ich bin sehr zufrieden mit den Fällen, die ich dort bislang bearbeiten durfte/musste. Auch wenn die Fälle „nur“ vor dem AG verhandelt werden und die Streitwerte meiner Fälle doch sehr überschaubar sind, sind ganz interessante Sachen dabei! Die „Aktendicke“ ist in der Regel auch sehr erträglich, so dass ich mich bereits in viele verschiedene Fälle einlesen konnte (insbesondere natürlich für die Vorbereitung der Verhandlungstage).

Und auch meine Arbeitsbelastung ist bislang mehr als in Ordnung. Anders als manche meiner AG-Kollegen (vor allem eines Freundes, der am Landgericht doch deutlich umfangreiche Fälle zu bearbeiten hat!) bekomme ich von meinem Richter nur ein bis zwei Akten pro Woche, die ich dann bis zur nächsten Woche bearbeiten muss und die dann besprochen werden. Darüber hinaus bin ich dann noch an einem Tag pro Woche bei den Verhandlungen meines Richters, so dass aber alles in allem noch genug Zeit für mich fürs Nacharbeiten des AG-Stoffs und natürlich Freizeit bleibt!

Schlechtes Zeitmanagement
von

Nicht nur dass ich seit Montag ständig daran denke, dass ich ja noch Akten für meinen Ausbildungsrichter bearbeiten muss. Nein jetzt sitze ich seit gestern an den Akten und stelle fest, dass sie inhaltlich schwieriger sind als gedacht! Da macht der Beklagte gleich drei Hilfsaufrechnungen geltend und – was richtig blöd für mich ist – erst die dritte Hilfsaufrechnung überzeugt mich wirklich und bringt meiner Ansicht nach den Anspruch des Klägers zu Fall.

Ich gebe mir jetzt noch zwei Stunden, um die Urteile zu schreiben. Und ich verspreche, dass ich die Akten, die ich dann morgen von meinem Richter mitbekomme, bis spätestens Mittwoch abgearbeitet habe. Nicht dass das zur Regel wird, dass ich am Wochenende überraschend in Zeitnot gerate!

Ausbildungsliteratur Zivilrechtsstation
von

Da nun die ersten paar Wochen meines Referendariats vorbei sind und ich mir vorgenommen habe, konsequent den Stoff aus der Arbeitsgemeinschaft nachzuarbeiten, um nicht kurz vor dem Examen noch Sachen nachholen zu müssen, habe ich Ende letzter Woche relativ viel Geld investiert und mir als Lehrbuch den Anders/Gehle („Das Assessorexamen im Zivilrecht“) für 39,90 Euro zugelegt.

Für mich fiel die Entscheidung, dieses doch etwas teure Standardwerk statt ein anderes Buch wie den Knöringer (kostet nur 23,90 Euro) zu kaufen, dabei recht leicht, da unser AG-Leiter sich bei der Stoffvermittlung am Aufbau gerade des Anders/Gehle orientiert und bei seinen Übersichten und Kopien gleich die dazu gehörigen Fundstellen in diesem Buch angibt.

Mein erster Eindruck vom Buch ist auch sehr positiv: Zwar ist es durchaus ungewöhnlich und überraschend für mich, dass das Buch ausführlich auf die Relation eingeht, da in NRW meines Wissens nach im Examen keine Relation dran kommt. Allerdings finde ich das durchaus hilfreich für das erste Verständnis. Zudem ist dieses Kapitel für mich perfekt, da mein Ausbildungsrichter seine Ankündigung wahr gemacht und mir eine Akte gegeben hat, zu der ich ein relationsmäßiges Gutachten schreiben soll, um so die Arbeitsweise eines Richters besser verstehen zu können.

Außerdem finde ich es nicht schlecht, wenn ein Buch die Dinge etwas ausführlicher darstellt. Sollte das Buch an manchen Stellen dann zu detailliert werden, werde ich das einfach nur lesen und versuchen nachzuvollziehen, mir aber nicht rausschreiben oder lernen.

Auf jeden Fall habe ich mir das Ziel gesetzt, das Buch bis zum Ende der Zivilrechtsstation, die ja noch ein paar Monate dauert, durchgearbeitet zu haben! Wollen wir mal hoffen, dass ich meinen Vorsatz einhalten kann, und nicht in die Strafrechtsstation starte mit dem Wissen, noch gar nicht mal alles aus der ersten Station gelernt zu haben.

Was mir gerade beim Schreiben des Artikels eingefallen ist: Ist eigentlich dieses Buch von Anders/Gehle nur in NRW das Standardwerk (weil sowohl Frau Anders als auch Herr Gehle Richter in NRW sind) oder ist das Buch auch in den anderen Ländern weit verbreitet und wird dort von den Ausbildern empfohlen!?