Frisch und munter ging es am Montag los, mit der Deutschen Bahn nach Prag. Bereits am Ausgangsbahnhof die erste Ernüchterung, der Zug hat 15 Minuten Verspätung und die erste Umsteigezeit sollte 9 Minuten dauern. Selbstredend wurde dieser Anschlusszug verpasst. Also auf ins Deutsche Bahn Reisezentrum und eine Alternativ-Route suchen. Diese wurde uns auch ermöglicht, die Verspätung sollte nicht mehr als eine Stunde dauern. Im weiteren Verlauf der Reise hätten wir aufgrund (leichter) Verspätung einen weiteren Zug beinahe verpasst. Glücklicherweise wartete der Zug auf uns. Dem tschechischen Reisezentrum unser Anliegen zu erläutern wäre ggfls. auch schwieriger geworden als in Deutschland.
Die Woche in Prag ging sehr schnell um. Als juristische Programmpunkte standen der Besuch einer Kanzlei, der Justizakademie, der deutschen Botschaft, dem Museum für mittelalterliche Rechtsgeschichte und einer Betriebsbesichtigung.
Das Museum stellte sich als Foltermuseum heraus, ein Hoch auf die Evolution des Rechtswesens. In der Justizakademie lernten wir etwas über die Fortbildung tschechischer Juristen und Richter und bedienten uns auch der lokalen Kenntnisse der Ansprechperson. Die deutsche Botschaft, ein schönes Gebäude, beeindruckte auch mit einem Film über die Ereignisse 1989. Die Originalaufnahmen konnten wohl nur teilweise die Stimmung und Gefühle der Menschen darstellen, aber dies genügte vollkommen um uns alle emotional zu berühren. Die Betriebsbesichtigung soll nicht unerwähnt bleiben, das Bier schmeckte wirklich vorzüglich. Letzlich noch ein großes Lob an unseren Kollegen, der uns immer den Weg gezeigt hat und uns überall erfolgreich hingeführt hat.
Letztendlich noch ein paar Bemerkungen zur Stadt an sich. Für mich persönlich ist Prag wirklich eine wunderschöne Stadt mit ganz vielen verschiedenen Stadtteilen, die sich auch im Baustil unterscheiden. Insbesondere in der Altstadt fühlte man sich mehrmals an Heidelberg erinnert, als wären die beiden Städte Geschwister. Eine Reise die ich jedem nur empfehlen kann, sowohl von der Schönheit als auch vom Preis her. Da sollte man sich auch nicht von ein paar unschönen Begegnungen mit kriminellen Taxi-fahrern nicht abschrecken lassen.
Nächste Woche darf ich eine Verhandlung leiten….die Vorbereitung auf diese läuft intensiv!
[Autor des Fotos: Rabanus Flavus]