Oftmals stellt man sich ja die Frage, ob die geleistete Arbeit dem Ausbilder bzw. der Ausbildungsstelle tatsächlich weiterhilft. Im Zeugnis steht bestenfalls: „Die Entwürfe des Referendars waren praktisch verwertbar“. Und das kann eigentlich alles bedeuten von „man konnte die Entwürfe 1:1 übernehmen und rausschicken“ bis zu „ein kleiner Gedanke des Entwurfs war schließlich Bestandteil des endgültigen Schriftsatzes“.
Schön also, wenn man als Referendar in der Verwaltungsstation eine Arbeit abliefert, die schließlich von der Presse sogar als „genialer Kniff“ bezeichnet wird. Der Referendar sollte für das Bezirksamt Kreuzberg recherchieren, wer für die Beseitigung von Schiffwracks auf der Spree zuständig ist. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, in dessen Bezirk das Schiff liegt, oder aber das Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin (WSA).
Vieles sprach für das Bezirksamt, denn eigentlich ist das WSA nur dann zuständig, wenn die Wracks den Schiffverkehr behindern. Der Rechtsreferendar des Bezirksamts kam dann aber auf die Idee, dass das Wrack im Kreuzberger Urbanhafen eine bauliche Anlage sein könnte. Somit wäre doch das WSA als Eigentümerin der Wasserflächen zuständig, die nun auch die Beseitigung in Angriff nehmen möchte.
Im Ergebnis also wirklich eine „praktisch verwertbare“ Leistung des Rechtsreferendars!
[Gefunden via AKJ-Berlin]