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  Ausgabe 13/2024
Freitag, der 29.03.2024
     

 / Allgemein / Sachsen

Der Volljurist der keiner war!

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In regelmäßigen Abständen stehen sie vor Gericht: Die angeblichen Volljuristen, die niemals das zweite und manchmal nicht einmal das erste Staatsexamen erfolgreich hinter sich bringen konnten. Mit gefälschten Zeugnissen wird sich Zugang zu einer Volljuristenstelle verschafft und hin und wieder fliegt das Ganze auf. So auch kürzlich in Sachsen.

Wie der örtlichen Presse zu entnehmen ist, stand dort Anfang Juli 2010 ein Hesse vor Gericht, der als Referent am Landtag Sachsens tätig war. Die dazu erforderlichen Zeugnisse wurden von ihm gefälscht (1. Examen mit 13,66 Punkten!!!). Anschließend wechselte er ins Finanzministerium, nachdem er den Assessmentcenter erfolgreich hinter sich brachte. Das alles geschah nur aufgrund gefälschter Zeugnisse, welche sogar beglaubigt waren. Es folgte die Tätigkeit als Regierungsrat im Finanzamt Leipzig.

Aber dann beging er einen Fehler, welcher ihn auffliegen ließ: Er strebte die Versetzung zum Rechnungshof an. Dies hatte zur Folge, dass seine Personalakte aktualisiert wurde und in diesem Zusammenhang stellte man im Landtag fest, dass keine Unterlagen zum Referendariat in Hessen abrufbar waren, obwohl im Lebenslauf des angeblichen Volljuristen stand, dass er dort das Referendariat absolviert hatte.

Und so hatte die gut angelaufene Volljuristenkarriere ein jähes Ende. Nachdem der Hesse 13 Jahre erfolglos versucht hatte, das 1. Staatsexamen erfolgreich zu bestehen, schien das offensichtlich die letzte Möglichkeit zu sein. Und das Ganze endete mit einer Bewährungsstrafe, was dann wohl endgültig die Juristenkarriere verdorben hat.

Weitere Infos hierzu finden sich in der Sächsischen Zeitung.

Der Artikel wurde am 15. August 2010 von veröffentlicht. Alice ist eine ehemalige Referendarin aus Mecklenburg-Vorpommern.