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  Ausgabe 13/2024
Freitag, der 29.03.2024
     

 / Allgemein

Angebote auf justiz-auktion.de

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Früher wurden ausgesonderte Bücher der Gerichte und Staatsanwaltschaften nach einer entsprechenden Ankündigung alle paar Wochen im Gerichtsgebäude selbst versteigert. Heute geht das sehr viel bequemer: per Auktion auf www.justiz-auktion.de.

Vor kurzem war ich mal wieder auf dieser Seite. Und ich war überrascht, was man dort alles zurzeit ersteigern kann! Im Angebot ist momentan zum Beispiel ein Mercedes 300 SEL (Erstzulassung: Juni 1969) und ein Patent über das „Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers“.

Gegenstände aus Aussonderung und Zwangsvollstreckung

Anbieter ist ausschließlich die Justiz mit ihren Justizeinrichtungen und Vollstreckungsorganen. Dazu zählen zum einen die Gerichte und Staatsanwaltschaften, die auf der Seite ausgesonderte Rechner, Drucker und Literatur zur Versteigerung stellen. Zum anderen können Gerichtsvollzieher über justiz-auktion.de beschlagnahmte Gegenstände verwerten. So kommt es, dass man inzwischen auch Autos, Patente oder eine PlayStation 2 Singstar von Sony ersteigern kann. Das oben genannte Patent ist zurzeit das Produkt mit dem höchsten Gebot: 18.525 Euro möchte jemand dafür ausgeben! Der Mercedes ist dagegen noch recht günstig zu haben. Geboten sind momentan gut 4.000 Euro.

Schnäppchen möglich!?

Gerade der Mercedes dürfte (noch) ein echtes Schnäppchen sein, wenn man sich beispielsweise vergleichbare Modelle auf mobile.de anschaut, für die man ca. 30.000 Euro ausgeben muss. Aber schon zu meiner Zeit als Referendar, als die Auktionen noch im Keller des Landgerichts durchgeführt wurden, tummelten sich einige Profis unter den Bietern, die die ersteigerten Waren anschließend auf dem Flohmarkt oder bei Ebay teurer weiterverkaufen wollten. So war es wirklich schwierig, bei den Auktionen ein Schnäppchen zu machen. Das dürfte bei der virtuellen Auktion im Netz nicht anders sein. Zumindest erhält so die Justiz ordentliche Preise für ihre Gegenstände!

Der Artikel wurde am 28. Mai 2010 von veröffentlicht. Michael ist ein ehemaliger Referendar aus NRW.